Imola 200 Revival
 

Das 200 Meilenrennen von Imola war in den 70-er und 80-er Jahren neben der Motoradweltmeisterschaft eines jener Rennen in denen die Stars der damaligen Zeit gegen gutes Startgeld auf ihren Werksmaschinen gegeneinander antraten. Dabei waren Zuschauerzahlen von über 100.000 keine Seltenheit und die Sieger sind den Rennsportenthusiasten bis heute ein Begriff.   13 mal wurden in Imola die 200 Meilen ausgetragen, 1977 und 1978 zählte das Rennen zur Formel 750 Meisterschaft. Der Sieger des Premierenrennens 1972 , Paul Smart auf Ducati 750 Desmo, geniesst bis heute Kultstatus in Italien, nicht unwesentlich davon beeinflusst dass die Maschinen mit der charakteristischen desmodromischen Ventilsteuerung im nur 35 Kilometer entfernten Bologna gebaut wurden. Aber auch die anderen Gewinner, u.a.  Kenny Roberts, Johnny Cecotto, Giacomo Agostini  oder der unvergessene fliegende Finne Jarno Saarinen haben bei Motorsportfans weltweit und insbesondere in Italien einen guten Ruf.
Nach 13 Ausgaben des Rennens war 1985 Schluss und es gab in der Classic Szene viel Zustimmung und Applaus als die Organisatoren 2010 in Erinnerung an die grossen Rennen der Vergangenheit das Imola 200 Revival  aus der Taufe hoben das 2019 zum 4. Mal stattfand. Dabei liegt der besondere Reiz nicht nur an den legendären Rennmaschinen mit denen das  Revival gefahren wird, mit Steve Baker ( 1976), Johnny Cecotto (1975, 1978 und 1980) und Graeme Crosby (1982) nahmen auch 3 ehemalige Sieger teil – ergänzt durch ehemalige Motorrad-Hochkaräter wie Christian Sarron, Carlos Lavado, Troy Bayliss, Eugenio Lazzarini,  Kork Ballington, etc. womit insgesamt  7 ehemalige  Motorradweltmeister der Klassen 125 , 250 und 350 ccm sowie Formel 750 und TT-F1 am Start waren - ein besonderer Leckerbissen für Classic Fans und Autogrammsammler. Eingebettet in verschiedene Läufe anderer historischer Rennsportklassen sowie Rennrunder aktuellen Superbikes gingen die Stars von früher zu 5 freien Trainingssitzungen und dem eigentlichen Revival ,  eine sog. Parade über 20 Minuten , an den Start. Leider spielte der Wettergott am Sonntag nicht mit und  Regen, Wind und Kälte sorgten dafür dass nicht nur die Zuschauer fast ganz ausblieben , auch mehrere angekündigte Piloten wie die beiden mehrfachen Weltmeister Mick Doohan und Phil Read wurden am Autodromo Enzo und Dino Ferrari nicht gesichtet. So blieb es am Sonntag  bei Dauerregen nach dem Training bei einem Fotoshooting der Teilnehmer,  den Piloten blieb es auf Grund der winterlichen Temperaturen leider verwehrt ihre Maschinen auf der Strecke zu präsentieren.   
 

Text : Hartmut Reuschel     Bilder : moto-foto