Finale der Superbike Weltmeisterschaft 2021

Razagtlioglu holt sich den WM-Titel in Lauf 1
Beide Hauptrennen wurden, nachdem am Samstag an Rennen nicht zu denken war, am Sonntag ausgetragen und bereits in Lauf 1 sollte die Entscheidung über den Titel fallen.
Der WM-Führende Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu lieferte sich über die Renndistanz von 20 Runden eine hochdramatischen Kampf mit Titelverteidiger Jonathan Rea / Kawasaki und dem WM-Dritten, Scott Redding auf Ducati. Alle 3 Piloten wechselten sich mehrmals in der Führungsarbeit ab, Überhol- und Ausbremsmanöver waren auf der zu Beginn des Rennens noch feuchten Piste an der Tagesordnung. Dabei herrschte in der Yamaha-Box Hochspannung, dachte doch Razgatlioglu nicht daran taktisch zu fahren und seinen Punktevorsprung gegenüber Rea zu verwalten sondern mischte im Kampf um den Sieg mit vollem Einsatz mit. Erst 3 Runden vor Schluß kam etwas Ruhe in den Spitzenkampf als die Kawasaki von Rea mit 1 Sekunden in Führung lag und Ratzgatlioglu sich Platz 2 vor Redding gesichert hatte. Mit diesem Zieleinlauf holte sich zum ersten Mal in der Geschichte der Superbike-Weltmeisterschaft ein türkischer Pilot den Titel, die Vizeweltmeisterschaft ging an den 6-maligen Champion Jonathan Rea. Für Yamaha ging eine lange Wartezeit zu Ende - letzter Titelträger auf den traditionell blau lackierten Maschinen war der Amerikaner Ben Spiess 2009.

Spannender WM-Abschluss im Regen
Die Superbike-Saison 2021 fand ihren Abschluß in einem spannenden Regenrennen. Wieder waren es die ersten 3 der WM-Wertung, Razgatlioglu, Rea und Redding, die auf nasser Strecke hart um den Sieg kämpften, dazu gesellte sich jedoch mit Michael van der Mark auch die schnellste BWM. Bis zu Rennmitte lag das Führungsquartett eng beieinander, dann zogen Rea und Redding bis zu 2 Sekunden weg und machten den Sieg unter sich aus. Wechselten die beiden die Führung mehrmals im Verlauf der letzten 6 Runden geschah das gleiche zwischen dem neuen Weltmeister und van der Mark im Kampf um Platz 3. In der letzten Runde konnte Jonathan Rea nochmals die führende Ducati von Redding attackieren und überholen um sich damit auch den 2. Laufsieg an diesem Rennsonntag zu holen. Zum Abschluss seiner Zeit bei Ducati schenkte Scott Redding seinem Team mit Platz 2 nochmals einen Podestplatz, er wird 2022 für BMW an den Start gehen. Sein zukünftiger Teamkollege van der Mark belegte Platz 3 vor dem neuen Weltmeister Toprak Razgatlioglu !


 

Text: Hartmut Reuschel Bild: moto-foto www.worldsbk.com

 

 

11. Rennwochenende Superbike - WM in Portimao / Portugal

Fans wie Beteiligte waren sich am Sonntagnachmittag einig- das diesjährige Superbike-Meeting in Portimao war eine der emotionalsten Veranstaltungen im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft aller Zeiten. Mit Razgatlioglu, Rea und Redding kämpften die drei WM-Führenden in allen drei Rennen um den Sieg, dahinter lieferte Ersatzmann Loris Baz ein herausragendes Wochenende ab und am Schluß des Feldes kämpfte der Deutsche Jonas Folger um seine Reputation bei den Superbikern nach einer bislang unglücklichen Saison.

Highspeed-Crash von Rea in Rennen 1
Das erste der drei Superbiker-Rennen riss die Zuschauer bereits von ihren Sitzen. 9 Überholmanöver in den ersten 2 Runden zwischen Jonathan Rea/Kawasaki, Toprak Razgatlioglu/Yamaha und Scott Redding/Ducati zeugte von der großen Leistungsdichte die in dieser Klasse herrscht. Jeder der 3 Piloten wollte in Führung liegend diese nicht mehr abgeben, der Druck der Widersacher war jedoch jedesmal zu groß. In Runde 3 dann der Schock als Weltmeister und Titelverteidiger Jonathan Rea in hoher Geschwindigkeit seine Kawasaki ins Kiesbett feuerte und schwer stürzte. Glücklicherweise unverletzt konnte sich Rea an die Box zurückbringen lassen, seine beiden Kontrahenten sahen in dem Sturz aber keinerlei Veranlassung ihr Tempo zu drosseln. Unvermindert hart kämpften die beiden an der Spitze und wechselten mehrmals die Führung. Erst in der vorletzten Runde konnte der türkische Yamaha-Pilot einen kleinen Vorsprung auf die Ducati hearusfahren und diesen bis ins Ziel verteidigen. Im Ziel hatte Razgatlioglu 0,6 Sekunden Vorsprung auf Redding. Der Dritte im Ziel hieß Loris Baz, sein Rückstand war bereits 10 Sekunden. Der Franzose, Ersatzmann für den verletzten Stammpiloten Chaz Davies, brachte sich mit diesem Podestplatz ins Gespräch für einen Fahrervertrag im nächsten Jahr.

Erster Sieg für BMW seit dem Wiedereinstieg in die WM
Zwei Ereignisse machten das Superpole Race über 10 Runden besonders denkwürdig. Zum einen der neuerliche Sturz von Jonathan Rea der auf regennasser Piste in Führung liegend bereits in Runde 1 stürzte und der Sieg von Michael van der Mark der BMW seit deren Wiedereinstieg in die Superbike-WM 2020 den ersten Sieg schenkte. Mit seinem Sturz zeigte Rea dass der Erfolgsdruck enorm hoch ist und er seine Kawasaki am absloluten Limit bewegen muss was in Porugal aber zweimal schiefgegangen ist. Während auch sein Widersacher Razgatlioglu mit der nassen Strecke zu kämpfen hatte und lediglich auf Platz 6 landete waren zwei Teams mit dem Ausgang des Rennens hoch erfreut. Das BMW Werksteam holte mit van der Mark den ersten langersehnten Sieg seit der Rückkehr in die WM während das Go Eleven Ducati Team den neuerlichen 3. Platz von Ersatzmann Loris Baz frenetisch feierte.

Rea schlägt zurück, Razgatlioglu stürzt in Lauf 2
Der grosse Gewinner von Rennen 2 war Titelverteidiger Jonathan Rea. Durch zwei Stürze auf seiner Lieblingsstrecke bislang schwer gebeutelt überholte der Ire in Runde 1 gleich neun Konkurrenten und setzte sich an die Spitze des Feldes. Schnell wurde man an Rennen 1 vom Samstagmittag erinnert. Wieder kämpften Rea, Razgatlioglu und Redding mit harten Bandagen um die Führung. Auch diesmal kam es zu Berührungen der ersten drei und auch diesmal wechselte die Führung mehrmals. Genau zu Halbzeit des Rennens in Runde 10 kam der große Knall - Toprak Razgatlioglu verlor einen Teil seiner Vorderradabdeckung was unmittelbar zum Sturz führte - exakt in der gleichen Kurve wir Tags zuvor Rea! Dies war für den Yamaha-Piloten bereits der zweite technisch bedingte Ausfall in dieser Saison was in der Yamaha Box mit großem Bedauern eingestanden werden musste. Rea gewann souverän vor Redding und Loris Baz der sich zum dritten Mal an diesem Wochenende Rang 3 sicherte.

Aus für Jonas Folger in der WM
Für BMW Pilot Jonas Folger endete die Superbike Saison bereits in Portugal. Während die Konkurrenten noch die Rennen in Argentinien und Indonesien auf dem Programm haben zog Teamchef Jürgen Röder den Stecker. Auf Grund der bisherigen Erfolglosigkeit in der WM wird auf die letzten beiden Rennen in Übersee verzichtet. Auch der Startplatz von Folger wird im nächsten Jahr an einen anderen Fahrer vergeben. Damit steht Jonas Folger zum 2. Mal in seiner Karriere vor einem Scherbenhaufen, 2018 gab es für ihn kein Weiter mehr in der MotoGP, diesmal scheitert der Bayer in der Superbike-Klasse.

Text: Hartmut Reuschel Bild: moto-foto www.worldsbk.com

10 . Rennwochenende Superbike-WM in Jerez / Spanien

Todessturz am Samstag
Beim 10. Rennwochenende im andalusischen Jerez sollte mit 2 Rennläufen und einem Sprintrennen der Endspurt der diesjährigen Superbike-WM eingeläutet werden. Doch ein tragischer Todessturz sollte die Pläne durcheinander bringen. Als es am Samstag Mittag beim Supersport 300 Rennen zu einem Sturz mit mehreren Piloten kam war schnell klar das der Unfall schlimme Folgen haben wird. Zu massiv war der Unfall in der auch der erst
15-jährige Yamahafahrer Dean Berta Vinales aus Spanien verwickelt war. Zunächst wurden die nachfolgenden Rennen am Samstag verschoben, später dann ganz abgesagt. Wenig später hatten dann die Offiziellen die traurige Pflicht den Teams und Anwesenden an der Strecke mitzuteilen dass der spanische Nachwuchsfahrer den Unfall nicht überlebt habe und im Medical Centre verstorben sei.

Fortsetzung der WM mit Doppelsieg von Razagtlioglu
Sehr früh am Samstag Mittag wurde beschlossen den Ablauf der WM-Rennen der Superbiker am Sonntag zu ändern. Anstelle eines Sprint und eines Hauptrennens wurden beiden Hauptrennen über 20 Runden am Sonntag gefahren, das Sprintrennen entfiel dafür ganz. Der in der Gesamtwertung führende Toprak Razgatlioglu war der Fahrer, der unter den speziellen Bedingungen die für die beiden Rennen galten, am besten mit den Gegebenheiten zu recht kam und beide Läufe für sich entscheiden konnte. Rennen 1 war dabei vom Duell zwischen Razagtliogliu und Titelverteidiger Jonathan Rea gekennzeichnet. 20 Runden kämpften beide Kontrahenten Rad an Rad, letzlich konnte der türkische Yamahafahrer in Runde 13 durch ein klassisches Ausbremsmanöver gegen Rea dieses Duell für sich entscheiden. Nach einem starken Rennen holte sich Ducati-Pilot Scott Redding den letzten Platz auf dem Siegerpodest. Dort gab es auf Grund des schweren Unfalls vom Vortag nur eine sehr dezente und kurze Poduimszeremonie.
Auch in Rennen 2 hieß der Sieger nach 20 Runden Toprak Razagtliogliu. Doch anders als in Lauf 1 war diesmal Scott Redding der Hauptgegner des Türken der sich über die komplette Renndistanz den Angriffen des Briten erwehren musste. Wie knapp der Rennausgang war zeigen die 0,113 Sekunden Vorsprung die der Sieger auf den Zweitplazierten beim Überqueren der Ziellinie hatte. Dritter wurde Alvaro Bautista der damit innerhalb von einer Woche für das bislang schwer gebeutelte Honda Team den zweiten Podestplatz einfahren konnte. Im WM-Gesamtklassement führt Razgatlioglu mit 20 Punkten Vorsprung auf Rea und 74 Punkten auf Redding.

WM-Punkte für Jonas Folger
Trotz Platz 13 in Rennen 2 ist der erhoffte Befreiungsschlag für Jonas Folger auch in Jerez ausgeblieben. Der BMW-Pilot, mit grossen Hoffnungen in die Saison gestartet,
holte in Spanien drei weitere WM-Zähler und hat nach 29 Rennen aktuell nur 19 WM- Punkte. Ob dies ausreichen wird um 2022 wieder eine Platz im Starterfeld der Superbike-WM zu bekommen gilt mehr als fraglich. Nach einem Wochenende wie dem in Jerez sind dies jedoch wohl die kleineren Probleme.


 

Text: Hartmut Reuschel Bild: moto-foto

 

 

                            Superbike Magny-Cours

Die WM geht in die entscheidende Phase
In der Superbike-WM bestimmen 2 Piloten das Geschehen – Weltmeister Jonathan Rea und sein Herausforderer, Toprak Razgatlioglu. Beide Fahrer sammelten in den bisherigen 24 Läufen 311 WM-Punkte und liegen gleichauf in Führung in der Gesamtwertung. Kawasaki steuert mit Rea den 7. Titelgewinn in Folge an, Yamaha möchte mit Razgatlioglu den ersten WM Titel seit 2009 holen als der US-Amerikaner Ben Spies die Superbike-WM für Yamaha letztmalig gewinnen konnte.

Rennen 1 geht an Razgatlioglu
Das erste der 3 WM Rennen in Magny-Cours brachte den erwarteten Zweikampf zwischen dem Kawasaki und dem Yamaha-Plioten. Allerdings war es dann doch eine Überraschung wie deutlich Razgatioglu den 6-fachen Champion schlagen und sich Platz 1 sichern konnte. 3 Runden war es ein Kampf auf biegen und brechen zwischen den beiden Protagonisten, dann setzte sich der Türke in der Adelaide Haarnadelkurve mit einem knallharten Ausbremsmanöver an die Spitze des 21 Mann starken Feldes und gab die Führung nicht mehr ab. So sehr sich Rea auch mühte, er konnte der Pace vom seinem jungen Widersacher nicht mitgehen und verlor bis ins Ziel 4,467 Sekunden was für Rea einer Demütigung gleichkommt. Noch schlimmer erwischte es Ducatifahrer Scott Redding. Der Engländer, Dritter im aktuellen WM-Klassement, zeigte einen katastrophalen
ersten Lauf und erreichte nur Platz 12. Damit hat sich Redding wohl aus dem WM Kampf für
dieses Jahr verabschiedet.

Kommissare entscheiden Superpole Race.
Das Sprintrennen Sonntag Vormittag war ein echter Krimi. Wieder waren Rea und Razgatlioglu die Hauptdarsteller und wieder boten die beiden eine einsame Show an der Spitze des Feldes. Nur um wenige Zehntelsekunden voneinander getrennt umrundeten sie den 4,411 KM langen Kurs in der Mitte von Frankreich, die Kontrahenten Lowes, Redding , Locatelli und van der Mark waren bereits nach 2 Runden abgehängt. Razgatioglu,der bereits in Runde 1 die Führung übernahm, überquerte nach dramatischen 10 Runden die Ziellinie dann auch mit 0,353 Sekunden Vorsprung vor Rea, wurde jedoch wegen Überschreitens des Tracklimits mit einer 3 Sekunden Strafe nach dem Rennen belegt. Das reichte für den Türken noch zu Platz 2 hinter Rea und vor dessen Teamkollegen Alex Lowes.

Rea kann auch Rennen 2 nicht gewinnen
Superbikeracing in höchster Vollendung zeigten die beiden WM-Kanditaten im abschließenden Rennen 3 am Sonntagnachmittag. Zusammen mit Scott Redding aus der ersten Startreihe weggefahren zogen Rea und Razgatlioglu sofort das Tempo an und konnten sich vom Pulk absetzen, einzig die Ducati von Redding konnten den beiden Führenden noch folgen, allerdings war die Pace so hoch dass Redding ab Runde 8 abreissen lassen musste. In Runde 10 übernahm Razgatlioglu die Führung vom amtierenden Weltmeister, wiederum mit einem harten Ausbremsmanöver in der Haarnadelkurve. Danach liess der Yamahapilot keinen Konter von Rea zu, legte eine Reihe schneller Runden nach und hatte bis ins Ziel einen Vorsprung von 2,908 Sekunden herausgefahren. Den dritten Platz sicherte sich Scott Redding der damit den schwachen Auftritt vom Tag zuvor etwas vergessen ließ. Im Titelrennen steht es zwischen Razgatlioglu und Rea nach Punkten nun 370 : 363.


 

Text: Hartmut Reuschel Bild: moto-foto www.worldsbk.com

2. Lauf zur Superbike Weltmeisterschaft in Estoril / Portugal

Superbike-WM sorgt für Hochspannung
Das 2. Rennwochenende im Rahmen der diesjährigen Superbike-WM fand dem Circuito Estoril in Portugal statt. Nachdem die Saisoneröffnung zunächst Titelverteidiger Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ZX-10RR als nach wie vor schnellsten Mann ausgemacht hat konnte Vizelweltmeister Scott Redding / Ducatl im abschliessenden Sonntagsrennen triumphieren und damit Ducati wieder in der WM zurückbringen. Somit waren Fans wie Insider gespannt wie das Kräftemessen auf dem 4,182 KM langen Kurs vor den Toren von Lissabon ausgehen wird.

Starker Auftakt von Scott Redding
Der Vizeweltmeister war dann in Rennen 1 am Samstag Mittag der strahlende Held inmitten von mehreren Piloten die das Rennen zu einem echten Highlight werden liessen.
Bereits in der ersten Runde konnte der britische Ducatipilot die Führung an sich reissen, Teamkollege Ruben Rinaldi, Weltmeister Jonsthan Rea und Yamahafahrer Toprak Razgatlioglu folgten unmittelbar dahinter. Nachdem Rinaldi abreissen lassen musste und sich mit Garritt Gerloff einen herzerfrischenden Kampf um Platz 4 ablieferte sorgten an der Spitze Redding, Razgatlioglu und Rea für ein irres Rennen. Obwohl die Positionen bis ins Ziel unverändert blieben waren es die zahlreichen Versuche von Ausbrems und Überholmanövern mit denen sich die 3 Superbiker gegenseitig den Sieg streitig machten. Doch Redding behielt die Nerven. Nach 22 Runden flitzte der 28-jährige Engländer mit 0,8 Sekunden Vorsprung vor dem Türken Razgatlioglu als erster über den Zielstrich, mit einer weiteren Zehntelsekunde Rückstand holte Jonathan Rea noch Platz 3. Gerloff /Yamaha, Rinaldi / Ducati und Chaz Davies / Ducati komplettierten die Top 6 von Lauf 1 in Portugal.

Rea gewinnt das Super Pole Race
Das Sprintrennen über 10 Runden sah nach dem Start zunächst Redding und Razgatlioglu in Front, doch Rea konnte die grüne Werkskawasaki mit der Startnummer 1 nach 4 Runden an die Spitze setzen. Dort wehrte er die Angriffe der Konkurrenz souverän ab und holte sich seinen ersten Sieg auf der Strecke von Estoril. Doch dafür musste der Multiweltmeister hart kämpfen. Lediglich 0,69 Sekunden betrug sein Vorsprung im Ziel vor dem Zweitplatzierten, Toprak Razgatlioglu und eine weitere halbe Sekunde vor Scott Redding auf Pang 3. BMW belegte mit Tom Sykes und Eugene Laverty die Plätze 7 und 8.
Beide Ducatis stürzen – Rea gewinnt
Der 2. Lauf über die 21 Rundendistanz begann emotional. Noch vor der Startaufstellung gedachten die Superbikepiloten - ähnlich wie die Kollegen aus der MotoGP zeitgleich in Mugello - in einer Gedenkminute dem am Sonntag morgen seinen Verletzungen erlegenen Moto3 Piloten Jason Dupascquier. Als kurz darauf die roten Lichter der Startampel ausgingen produzierte Yamahafahrer Razgatlioglu einen Früshstart der ihm die Bestrafung von 2 Long Lap Penalties einbrachte. Dadurch zeitweise bis auf Rang 6 zurückgefallen zeigte der Türke was in ihm und seiner Yamaha R1 steckt und zeigte eine tolle Aufholjagd. Die endete nach 34 Minuten und 22 Sekunden auf Rang 3. Vor ihm waren nur noch Jonathan Rea, der in Runde 15 die Führung an sich reissen konnte und diese bis ins Ziel verteidigte und Chaz Davies. Davies war damit bester Ducatisti und rettete die Ehre für den Hersteller aus Bologna da beide Werkspiloten, Rinaldi und Redding, durch Sturz ausfielen. Während Rinaldi unverschuldet von Garritt Gerloff aus dem Rennen gerissen wurde rutschte Redding im Zweikampf mit seinem Widersacher Rea das Vorderrad weg und die Ducati landete im Kies. Ein Desaster erlebte Jonas Folger bei seinem 2. Einsatz auf der werksunterstützten BMW M 1000 RR . Während sich die Makenkollegen Sykes, van der Mark und Laverty verteilt über alle 3 Rennen vernünftig in Szenen setzen und WM-Punkte ergattern konnte ging Folger mit den Rängen 16, 13 und einem Ausfall komplett leer aus.

 

Text: Hartmut Reuschel                    Bild: Kawaski               www.worldsbk.com

1. Lauf zur Superbike Weltmeisterschaft in Aragon / Spanien

Superbike – WM startet im spanischen Aragon
Die Rennstrecke im Motorland Aragon war Schauplatz vom Auftakt der diesjährigen Superbike Weltmeisterschaft. 23 Piloten nahmen die 3 Rennen vom Saisonauftakt in Angriff, darunter erstmals ein deutsches Team mit Fahrer und Maschine aus Deutschland.
Jonas Folger, ehemaliger MotoGP Pilot in Diensten von Tech3 Yamaha gibt 2021 im Bonovo MGM Racing Team sein Debut als Permanentstarter in der Superbike-WM. Der 27- jährige amtierende IDM-Superbikemeister hat eine werksunterstützte BMW M1000 RR zur Verfügung und startet somit als Markenkollege von Tom Sykes und Michael van der Mark im offiziellen BMW Werksteam sowie Eugene Laverty von RC Squadra Corse aus Italien.

Klarer Sieg von Rea im Auftaktrennen .
Der 6-fache Weltmeister und Titelverteidiger Jonathan Rea machte bereits in Lauf 1 am Samstag Mittag unmissverständlich klar dass er und seine Kawasaki Crew darauf aus sind den siebten Titel in Folge zu gewinnen. Von der Pole Position aus gestartet gab der Nordire nicht einmal die Führung über die Renndistanz von 18 Runden ab überquerte nach 91,386 KM die Ziellinie als erster mit 4 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgern. War der Sieg von Rea relativ klar und sicher war der Kampf um die Plätze umso enger und spannender. Ein Dreierpulk mit Sam Lowes / Kawasaki, Toprak Razgatlioglu / Yamaha und Vizeweltmeister Scott Redding / Ducati kämpften rundenlang Rad an Rad um das Podest, knapp dahinter Chaz Davies / Ducati und die schnellste BMW mit Tom Sykes. Nach vielen Überhol und Ausbremsmanövern liefen die Piloten in dieser Reihenfolge auch im Ziel ein.

Starke Perfomance von Kawasaki im Sprintrennen
Das Kawasaki Werksteam mit seinen Piloten J.Rea und S. Lowes bestätigte mit dem Doppelsieg im Sprintrennen am Sonntag Vormittag seine Topform zum Saisonstart. Allerdings profitierten die beiden Piloten auch von ihrer richtigen Reifenwahl im Vorfeld des Rennens. In Aragon kam es in der Nacht zum Sonntag zu einem Wetterumbruch, statt Sonne und trockener Piste zeigte das Thermometer 11 C° und leichten Regen. Doch Rea und Lowes zeigten auf den Pirelli Intermediareifen keine Schwäche und holten zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Maximalpunktzahl sowohl in der Fahrer als auch in der Teamwertung. Dritter im Sprintrennen wurde Geoff Gerloff / Yamaha. Mit dem fünften Platz von Michael van der Mark deutete BMW zum ersten Mal das Potential an dass in der Maschine steckt.

Reifenpoker von Redding und Folger
Auch das Hauptennen am Sonntag startete auf - zunächst - feuchter Piste. Während der Grossteil der Konkurrenz auf Regenreifen in die Startaufstellung rollte pokerten sowohl Vizeweltmeister Scott Redding als auch BMW Pilot Jonas Folger. Beide gingen zur Verwunderung der Gegner auf profillosen Slickreifen ins Rennen was sich für beide jedoch auszahlte. Während Redding das Rennen von Startplatz 8 aus in Angriff nahm startete Folger von Position 18 aus – doch beide Fahrer konnten nach wenigen Runden auf der inzwischen trockenen Strecke groß auftrumpfen. Während die rote Ducati mit der Startnummer 45 in Runde 5 die Führung übernahm und Redding zu einem unangefochtenen Sieg führte machte Folger innerhalb 18 Runden 11 Plätze gut und wurde erst in der letzten Kurve noch auf Rang 8 verwiesen. Multiweltmeister Rea konnte mit Platz 2 widerum reichlich Punkte für die Gesamtwertung einfahren, zum dritten Mal an diesem Wochenende kam unmittelbar hinter ihm Teamkollege Sam Lowes ins Ziel. Auch BMW zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend – mit Sykes (5.), van der Mark (6.) und Folger (8.) kamen 3 der blau-weiss- rot lackierten M1000RR in die Top ten.

 

Text: Hartmut Reuschel            Bild: Ducati                    www.worldsbk.com