Jim Clark Revival

Die erste Großveranstaltung im Jubiläumsjahr des Hockenreimrings – der eh. Kurpfalzring wurde 1932 gebaut - war für Fahrer, Zuschauer und Offizielle ein großes Erlebnis. Das Jim Clark Revival war wie schon so oft der Treffpunkt der historischen Motorsportgemeinde und begeisterte die Fans mit hochkarätigen Fahrzeugen. Das dreitägige historische Motorsportevent wurde von Kaiserwetter begleitet sodass es nicht verwunderlich war dass die Zuschauer in Massen ins Motodrom strömten. Natürlich war auch der Wegfall der Coronabeschränkungen für viele der Grund Motorsport nach 2 Jahren wieder einmal live zu erleben, doch war es in der Hauptsache das Starterfeld das die Fans nach Baden reisen ließ. Eingeteilt in 11 Klassen gingen die Fahrzeuge an den Start und die Insider an der Strecke und auf den Tribüne erkannten den einen oder anderer ehemaligen Aktiven am Lenkrad eines der Klassischen Rennfahrzeuge der zu seiner Zeit in der DTM,der Formel 3, der Gruppe C oder einer anderen hochkarätigen Rennserie erfolgreich unterwegs war. Der bekannteste unter ihnen ist sicherlich Marco Werner, 3-facher Le Mans Sieger auf AUDI und ausgewiesener Fan des Jim Clark Revival in Hockenheim.

Wie in den Vorjahren auch bot das Revival zu Ehren des in Hockenheim 1968 tödlich verunfallten Jim Clark eine breite Palette an Rennsportfahrzeugen die keine Wünsche offen ließ. Dabei fällt es schwer eine Favoriten zu nennen. Sind es die Formel 2 Fahrzeuge der siebziger Jahre mit ihrer unverwechselbaren Optik mit riesigen Frontschürzen und Heckflügel oder die legendären Formel 1 Lotusrenner von Colin Chapman, die Urviecher der Sportscars – CanAm Boliden von Lola und Mclaren - oder doch der Zakspeed Turbo Capri der in den deutschen Rennsportmeisterschaft in den achtziger Jahren für Furore sorgte? Natürlich kommen auch die Formel 3 Fahrzeuge aus den Jahren 1964 bis 2000 in Betracht, besonders dann wenn ein Reynard VW 903 im Michael Schumacher Design aus dem Jahre 1990 mitfährt. Der Zuschauer und Besucher des Jim Clark Revival ist es mittlerweile gewohnt das aus den unterschiedlichsten Rennsportkategorien einzigartige Fahrzeuge zu bestaunen sind und weiß dies auch zu schätzen. Dabei bleibt für die Veranstalter immer wieder die große Aufgabe die Starterfelder der einzelnen Klassen nicht nur qualitativ sondern auch quantitativ hochwertig zu bestücken. Über die Qualität ist das Jim Clark Revival jeden Zweifels erhaben, in der Anzahl der Fahrzeuge ist sicherlich noch Luft nach oben. Insbesondere die Klasse der CanAm und Sportcars war mit insgesamt 9 Fahrzeugen ebenso quantitativ eher dünn besetzt wie auch die Klasse der Gruppe C Supercupfahrzeuge die mit 15 Fahrzeugen recht gut ich bestückt war, die Fahrzeuge aber dann nicht alle immer zu den Trainigsläufen zeitgleich am Start waren.

Insgesamt konnte auch 2022 das Revival den Fans eine große Anzahl bedeutender Rennfahrzeuge bieten die in Optik und vor allem Sound (!) die gute alte Zeit des puren Motorsports wiederspiegeln - ganz ohne Hybridtechnik und zerklüfteter Aerodynamik – eben so wie das der Großteil der Besucher in den vergangenen Jahrzehnten miterlebt hat und jetzt in Hockenheim wieder einmal in Natura hautnah genießen durfte. Das wäre wohl auch ganz im Sinne des 2-fachen Formel 1 Weltmeisters Jim Clark gewesen der im Rahmen eines für ihn eher unbedeutenden Formel 2 Laufes am 07.April 1968 in Hockenheim sein Leben lassen musste und nun der Namensgeber für eine der bekanntesten Veranstaltungen für historische Rennfahrzeuge in Deutschland ist. HaRe

 

 

08.05.2022 Autor:Hartmut Reuschel Bilder: moto-foto www.hockenheim-historic.de