WSBK Round 12 - Toprak sichert sich in Jerez den WM-Titel !

Toprak Ruzgatlioglu holt auf der BMW M1000RR den WM-Titel !  Bild:moto-foto

Bulega hält WM weiter offen

Die Vorbereitungen für die WM-Party bei BMW waren am Samstag vor dem Start zu Lauf 1 abgeschlossen. Gewinnt Toprak Razgatlioglu das Rennen hätte er seine dritte WM-Krone sicher, unabhängig vom Rennausgang am Sonntag. Doch bereits zu Rennbeginn wurde schnell klar dass sich die Titelentscheidung auf den Sonntag verschieben wird. Nicolo Bulega, der schon im Zeittraining eine halbe Sekunde schneller als Toprak war und sich damit die beste Startposition sichern konnte, übernahm sofort die Führung und baute sich einen Vorsprung vor den Verfolgern auf. Toprak brauchte 2 Runden um an dem starken Andrea Iannone vorbeizukommen und Platz 2 zu übernehmen. Auf diesem Platz blieb der Türke dann auch sitzen, die Rundenzeiten von Bulega waren zu schnell als hätte der WM-Führende nochmals aufschließen können. Der Zieleinlauf glich dann denen der vergangenen Rennen. Sieger Bulega vor dem Zweiten Razgatlioglu, auf Platz drei Bautista. Trotz des überlegenen Sieges war für Ducati klar dass der WM-Gewinn in weiter Ferne für ihren Fahrer gerückt war. Würde am Sonntag im Ziel wieder Bulega vor Razgatlioglu gewinnen wäre der BMW-Pilot zum dritten Mal in seiner Karriere Superbike Weltmeister, davon zweimal auf BMW.

 

Crash zwischen Razgatlioglu und Bulega

Pure Dramatik dann im Superpole Race. Wenige Kurven nach dem Start kam es zu einem Unfall zwischen den Yamaha Teamkollegen Gardner und Rea wobei sich Johnny Rea bei seinem letzten Superpolerace seiner Karriere verletzte und ins Medical Center verbracht wurde. Wenige Sekunden später dann der nächste Crash der so nicht vorstellbar war. Die beiden besten Fahrer der Saison, Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu, beide mit sehr respektvollem Umgang miteinander über die ganze Saison, gerieten in Kurve 10 aneinander wobei der BMW Pilot zu Sturz kam und ausscheiden musste. Bulega bekam von der Rennleitung einen Long Lap Penalty aufgebrummt der den Italiener aber nicht daran hindern konnte das Superpole Race zu gewinnen um damit im letzten Lauf der Saison immer noch die Chance auf dem WM-Titel zu haben. Mit Bautista auf P2 und Iannone auf P3 standen auf dem Sprint Podest ausschließlich Ducatipiloten.

 

Toprak Razgatlioglu sichert sich mit der BMW seinen 3. WM-Titel

Bevor die Titelentscheidung fiel gab es für Rekordchampion Johnny Rea eine traurige Mitteilung. Im geplant letzten Rennen seiner großartigen Karriere konnte Rea auf Grund der Sturzverletzungen aus dem Sprintrennen nicht teilnehmen. Dafür kam es zum großen Finale zwischen Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu. Nach dem Vorfall im Sprintrennen war die Stimmung zwischen dem Team aufgeheizt, doch Toprak behielt die Nerven. In dem Wissen dass ihm bei einem Sieg von Bulega bereits Platz 13 zum Titelgewinn ausreichen würde vermied „El Turco“ jedes unnötige Risiko und fuhr mit seiner M1000RR im Lauf der 27 Runden von Startplatz 10 bis auf Rang 3 vor. So konnte sich der erfolgreichste Superbikepilot der letzten 3 Jahre hinter dem Ducati Duo Bulega (1.) und Bautista (2.) den letzten Platz auf dem Podium und seine 3. Superbike Weltmeisterschaft sichern. In all dem Trubel gab der deutsche Superbike Champion Lucas Tulovic einen soliden Einstand in die Weltmeisterschaft. Mit einer Testmaschine aus dem Ducati Werksteam, ausgerüstet mit Fahrwerksteilen und einer Elektronik die er aus der deutschen Superbikeserie IDM nicht kennt, schlug sich der 25-jährige achtbar. Mit den Plätzen 17 im ersten Rennen, und Platz16 im Sprint

konnte er immerhin einige Stammpiloten der WM jeweils hinter sich lassen. In Rennen 2 war „Tulo“ etwas zu übermotiviert und kam in Runde 10 zu Sturz den er unverletzt überstand.

 

Text: Hartmut Reuschel

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WSBK Round 11 - WM-Entscheidung vertagt

Bevor die Superbike Piloten in Estoril ihr vorletztes Rennwochenende der Saison mit den Trainingsläufen am Freitag beginnen konnten hatten einige Teamchefs alle Hände voll zu tun für ihre Rennmaschinen auch geeignetem Personal anvertrauen zu können. Der Grund ist eine lange Verletztenliste die - ähnlich wie in der MotoGP – das Starterfeld schrumpfen liess. Bei Trainingsunfällen in der vergangenen Woche verletzten sich Dominique Aegerter vom GRT Yamaha Team und Danilo Petrucchi von Barni Ducati so schwer dass beide auf einen Start in Estoril verzichten mussten. Ebenfalls nicht dabei waren Sam Lowes von ELF Marc VDS und Zaqhwan Zaidi von Petronas MIE Honda Racing die auf Grund von Verletzungen aus voraus gegangenen Rennen nicht einsatzbereit waren. Am Samstag gesellte sich dann auch noch kurzfristig Michael Rinaldi vom Motoxracing Team Yamaha dazu. Während Zaidi kurzfristig vom Portugiesen Ivo Lopez ersetzt wurde nannten Barni Ducati, Elf Marc VDS und GRT Yamaha keine Ersatzfahrer für Estoril. Das im Grid letztendlich dennoch 21 Piloten standen lag an den Wildcard Piloten Bobby Fong aus den USA der mit einer Yamaha an den Start ging sowie dem Japaner Tetsuta Nagashima der von Honda als dritter Fahrer neben Xavi Vierge und Iker Lecuona gemeldet wurde. Doch all dieses Piloten hatten, wie die meisten anderen im Feld der Superbiker, gegen das Duo Razgatlioglu / Bulega wenig bis nichts zu melden. Die beiden Ausnahmekönner belegten in allen Trainingsläufen die beiden ersten Positionen wobei sie sich von Lauf zu Lauf jeweils an der Spitze abwechselten.

In Rennen 1 setzten sich dann BMW-Pilot Razgatlioglu und Ducatifahrer Bulega schnell vom übrigen Feld nachdem „El Turco„ in Runde 3 die Führung übernahm und Bulega sich an seine Fersen heften konnte. Die TV - Weltregie musste sich entscheiden ob sie die beiden Führenden im Bild zeigen sollte oder den Verfolgerpulk, in dem Bautista, Rea, Locatelli, A.Lowes und Iannone herzerfrischend um Platz 3 kämpften. Letztlich fiel die Entscheidung grösstenteils auf den Verfolgerpulk da an der Spitze die BMW mit #1 fast über die gesamte Renndistanz mit 1 Sekunde Vorsprung vor der Ducati #11 führte während um Platz 3 wesentlich mehr Überhol- und Ausbremsmanöver zu erleben waren. Wie schnell an der Spitze gefahren wurde zeigte sich 5 Runden vor Schluss als er Vorsprung von Razgatlioglu und Bulega auf den Verfolgerpulk bereits auf über 10 Sekunden (!) angewachsen war. Nach 20 Runden waren es schließlich 1,9 Sekunden Vorsprung auf Bulega und 14,7 Sekunden Vorsprung auf den dritten – Alvaro Bautista - mit dem Toprak Razgazlioglu vom Rokit BMW Motorrad WorldSBK Team das Rennen gewinnen und seine Führung im WM-Gesamtklassement auf 41 Punkte vor Nicolo Bulega ausbauen konnte. Im BMW Lager waren sich alle einig – nach diesem souveränen Auftritt ihres Vorzeigefahrers ist der erneute Gewinn des WM Titels in greifbarer Nähe!

Das Superpole Race ähnelte dem Rennen 1 vom Vortag. Razgatlioglu und Bulega machten sich nach dem Start schnell wieder auf und davon, dahinter bildete sich auch jetzt wieder eine Kampfgruppe mit Bautista, Rea, Locatelli, Iannone und Gardner. Doch im Gegensatz zum Samstag waren diesmal die Positionen schneller bezogen und es wurde auch nicht Rad an Rad um jeden Meter gerungen. Toprak hatte an Runde 4 einen Vorsprung von 0,5 Sekunden auf Bulega und auch Bautista, der zu diesem Zeitpunkt 3 Sekunden hinter seinem Teamkollegen zurücklag, hatte bereits einen kleinen Vorsprung auf Locatelli sodass sich die Piloten über die kurze 10 Rundendistanz darauf beschränkten ihre Positionen zu halten. Als dann ich Runde 7 Johnny Rea zu Sturz kam den er unverletzt überstand war das Rennen gelaufen. Razgatlioglu holte sich mit diesem Erfolg Saisonsieg Nummer 21 während hinter ihm das Ducati-Duo Bulega / Bautista für das Werksteam mit den Plätzen 2 und 3 den Team WM-Titel sicherstellten.

Vor dem Rennwochenende hinterlegte Toprak in der Medienrunde dass er in Estoril einen Hattrick schaffen möchte – Sieg in allen 3 Rennen. Doch als der Start zu Rennen 2 komplett missglückte und er sich zunächst auf Platz wieder fand musste der BMW Pilot zähneknirschend von seinem Vorhaben abrücken. Bis er sich auf Platz vorgearbeitet hatte konnte Nicolo Bulega schon eine Lücke von 1,3 Sekunden herausfahren und alle Versuche des Türken, diese Lücke zu schliessen wurden vom Italiener mit einer schnellen Rundenzeit postwendend zunichte gemacht. Da auch Platz 3 sicher in den Händen von Alvaro Bautista war sahen die insgesamt 34.000 Zuschauer am Circuito Estoril ein eher unspektakuläres Rennen. Dafür sprechen dann auch die Zeitabstände im Ziel. Sieger Bulega holte sich Saisonsieg Nummer 11 bei dem er im Ziel 4,8 Sekunden Vorsprung auf Razgatlioglu hatte, 15,3 Sekunden auf Bautista (3.) und 17,3 Sekunden auf A. Lowes (4.). Am kommenden Wochenende geht die Superbike Weltmeisterschaft in ihr finales Rennwochenende 2025. Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu hat dabei mit 39 Punkten Vorsprung vor Nicolo Bulega die besten Chancen nach 2021 mit Yamaha und 2024 mit BMW in diesem Jahr seinen 3. WM-Titel einzufahren bevor er 2026 in die MotoGP wechseln wird.

 

Text: Hartmut Reuschel

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WSBK Round 10 - Bulega kann doch noch gewinnen 

Nach 13 Siegen von Razgatlioglu gewinnt Bulega in Aragon Bild: moto-foto

Beide Prädikatserien der Motorradweltmeisterschaft waren an diesem Wochenende im Einsatz.  Die MotoGP startete beim Großen Preis von Japan in Motegi. Ducati Pilot Marc Marquez hatte hierbei die Möglichkeit bereits 5 Rennen vor dem Saisonfinale in Valencia dn WM-Titel bei dem anstehenden Sprintrennen und dem Grand Prix einfahren zu können.  Die Superbiker hatten in Aragon ihr 10. von insgesamt 12 Rennwochenenden. Auf sie warteten wie immer 2 Rennläufe und ein Superpole Race. Der Gesamtführende, Toprak Razgatlioglu, wollte dabei weiter seinen Vorsprung im WM-Klassement ausbauen, während Titelkonkurrent Nicolo Bulega alles daransetzen wollte, die WM nochmals spannend zu machen. 
 
In Motegi gab es dann zunächst eine erste Überraschung. Im Qualifikationstraining setzte sich Pecco Bagnaia gegenüber allen Konkurrenten durch und holte sich die Pole Position. Damit bestätigte er seine Aussagen aus der Vorwoche als er sich nach den Testfahrten von Misano äußerte und meinte, dass jetzt endlich der entscheidende Schritt gelungen sei, um die Ducati GP26 so abzustimmen, dass er wieder um Siege mitfahren könne. Tatsächlich zeigte der Exweltmeister am Samstag ein beeindruckendes Sprintrace über 12 Runden daß er souverän vor Teamkollege Marquez und Pedro Acosta / KTM gewann. Während bei Ducati danach eitel Sonnenschein herrschte, hingen die Wolken bei Aprilia tief. Jorge Martin setzte beim Start seine mehr als unglückliche Saison fort, kam bereits nach wenigen Metern zu Sturz und riss dabei ausgerechnet Teamkollege Marco Bezzecchi mit zu Boden. Während Bezzecchi unverletzt blieb brach sich der noch amtierende Weltmeister das rechte Schlüsselbein und wird somit, wie bereits zu Saisonbeginn, verletzungsbedingt ausfallen.
Während sich im fernen Japan die MotoGP- PiIoten in der Nachtruhe befanden gingen im spanischen Aragon die Superbiker für ihr erstes Rennen an diesem Wochenende auf die Strecke. Dabei lieferten sich Weltmeister und Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu und sein Herausforderer Nicolo Bulega ein spannendes Duell über die gesamte Renndistanz. Während die Plätze 5 - Alex Lowes/Bimota - 4 - Petrucci/Ducati - und 3 - Sam Lowes/Ducati - ab Runde 12 bereits vergeben waren und die Piloten in dieser Reihenfolge das Rennen auch beendeten kämpften Razgatlioglu und Bulega Rad an Rad um den Sieg. Mehrere Führungswechsel und Überholmanöver begeisterten das Publikum und bis in die letzte Runde hinein war nicht vorhersehbar, wer den 1. Lauf gewinnen würde. Als sich dann die Ducati von Bulega in der letzten Kurve vor dem Zielstrich an die BMW des Spitzenreiters heranschieben konnte wurde erwartet, dass die Ducati-Power ausreichen würde, um auf der Zielgeraden an der BMW vorbeizuziehen. Doch genau das blieb zur Überraschung vieler dann aus. Mit einer Motorradlänge Vorsprung gewann der türkische BMW-Pilot vor seinem italienischen Herausforderer und baute damit seine WM-Führung weiter aus.  
 
Umgekehrte Vorzeichen dann am Sonntag. Während Aragon am frühen Morgen noch die Ruhe vor dem Sturm herrschte, nahm das MotoGP-Starterfeld in Motegi seine Postionen ein.  Sprintsieger Francesco Bagnaia konnte wie am Vortag sofort die Führung übernehmen, Pedro Acosta und Marc Marquez dann auf den Positionen 2 und 3.  Diese Konstellation war bis in Runde 10 stabil, dann übernahm Marc Marquez Platz zwei während Acosta im Lauf der verbleibenden 14 Runden immer weiter zurückgereicht wurde um im Ziel als 17. und Vorletzter (!) anzukommen. An der Spitze wuchs die Dramatik. Marquez, dem der 2. Platz zum Titelgewinn locker ausreichen würde, machte sich auf die Verfolgung von Teamkollege Bagnaia, wohl mit dem Ziel als Sieger des Grand Prix von Japan seinen 9. WM-Titel einzufahren. Bagnaia wiederum kämpfte ab Runde 14 mit einer stark rauchenden Ducati.  Man musste befürchten, dass der Motor von Bagnaias Maschine jederzeit kaputt gehen könnte. Zehntel um Zehntel kam die Nummer 93 - Marquez - der Nummer 63 - Bagnaia - näher während dahinter Joan Mir ( Honda ) seinem ersten Podestplatz in dieser Saison entgegenfuhr.  Alles schien vorne möglich - doch tatsächlich blieb es dann bis ins Ziel doch unverändert. Die rauchende Ducati hielt bis zum Zielstrich durch und bescherte ihrem Piloten nach einer bislang für ihn frustrierenden Saison seinen zweiten Grand Prix Sieg 2025, Marc Marquez überquerte die Ziellinie als Zweiter und konnte seinen 9. WM-Titel, den 7. in der MotoGP- ausgelassen feiern. 

Das Superpole Race der Superbiker am Sonntagvormittag war ein Ebenbild von Rennen1 vom Vortag. Razgatlioglu und Bulega machten die Pace, die Konkurrenz dahinter. Nach längerer Zeit konnte sich Alvaro Bautista wieder einmal in Szene setzen und nach 10 Runden einen guten 3. Platz dafür abräumen. Doch ganz vorne ging es zwischen der BMW und der Ducati wieder einmal hoch her. Als nach mehreren Positionswechseln die beiden WM-Führenden auf die 1,1 KM lange Gegengerade einbogen war es Razgatlioglu der führte, doch der BMW-Pilot wurde in der letzten Kurve (!) innen von Bulega überrumpelt und musste nach 13 Siegen in Folge einen 2. Platz akzeptieren. Offensichtlich hat dieser 2. Platz beim Türken eine kleine Nachwirkung gezeigt. In Rennen 2 zeigten zwar beiden Ausnahmekönner wieder einmal, warum sie derzeit die Besten in der Superbike-WM sind, doch nach 12 Runden musste Razagtlioglu den Kontakt zum führenden Bulega abreisen lassen. Der Italiener war auf seiner Ducati V4 Panigale in Rennen 2 einfach ein Klasse für sich.  Alle Versuche von Toprak den Rückstand zu minimieren schlugen fehl so dass nach 18 Runden Nicolo Bulega einen vielumjubelten Rennsieg feiern konnte. Sein Ziel vor Aragon ist damit zumindest teilweise aufgegangen - der Rückstand in der WM-Gesamtwertung schrumpfte von 39 auf 36 Punkte bei zwei noch ausstehenden Rennwochenenden. 

 

Text: Hartmut Reuschel

WSBK Round 9 - Toprak rockt Magny - Cours

So feiert der 3- fach Sieger mit seiner BMW !                         Bild: moto - foto

Die Rückkehr der Superbiker aus der Sommerpause auf die Rennstrecke nach Magny-Cours im Herzen Frankreichs stand zunächst im Zeichen der nächstjährigen Veränderungen die im Fahrerfeld erfolgen werden. In einer emotionalen Pressekonferenz gab Jonathan Rea, erfolgreichster Superbike Pilot aller Zeiten, offiziell seinen Rücktritt nach dieser Saison bekannt und bedankte sich bei seinen jahrelangen Wegbegleitern Honda, Kawasaki und Yamaha und deren Sponsoren und Mäzenen. Gern hätte der 6-fache Champion noch 1 oder 2 Jahre weitergemacht doch es fand sich kein passendes Team für den Iren. Die beste Option wäre für Rea das BMW Werksteam gewesen wo Weltmeister Raztgatlioglu in die MotoGP wechselt und Teamkollege van der Mark keinen neuen Vertrag erhält, doch die Bayern entschieden sich anders. Danilo Petrucchi wird einen Platz bekommen, sein Teamkollege für 2026 ist derzeit noch nicht benannt, wird jedoch im Umfeld der Moto2 gesucht. Während sich Petrucchi sichtlich glücklich zufrieden über seinen neuen Arbeitgeber im nächsten Jahr zeigte bedankte sich Razgatlioglu als amtierender Weltmeister nochmals ausdrücklich bei Jonathan Rea. Als der Türke 2018 in die Superbike Weltmeisterschaft aufrückte war es Kawasaki Markenkollege Jonathan Rea der den jungen Neueinsteiger an die Hand nahm und ihm entscheidente Tipps gab. Schließlich meldete sich auch Alvaro Bautista zu Wort. Der 2-fache Weltmeister dankte Ducati für 4 Jahre im Werksteam und wird 2026 - mit Werksmaterial aber weniger Gehalt - beim Kundenteam Barni Ducati den Platz. Die  Rennen beim Superbike Wochenende im französischen Magny-Cours waren - was Spannung und Abwechslug anbelangt - dann eher eine  Enttäuschung.Nicht für die, die es mit Razgatlioglu und BMW halten doch für alle anderen schon. Hoch überlegen und souverän zog der Weltmeister vom Start weg in Front und gewann locker nach 21 Runden vor Nicolo Bulega und Alex Lowes der das erste Podest für Bimota seit deren Wiedereinstieg in die WSBK 2025 schaffte. Pech aber für 5 Piloten die gleich in der ersten Runden stürzten. Rea, Bautista, Montella, Vierge und Iannone waren diejenigen die bereits nach 4 Kilometern ihre Hoffnungen auf einen gute Platzierung im Kiesbett begraben mussten. Das Superpole Race am Sonntag Vormittag verlief nach demselben Muster. Als die Startampel auf Grün sprang machte sich die BMW mit der Startnummer 1 sofort aus dem Staub, verschaffte sich vor den nächsten Verfolgern einen kleinen Vorsprung den ihr Pilot bis ins Ziel souverän verwaltete. Auch diesmal blieb nur der zweite Platz für Bulega der langsam aber sich die Nerven zu verlieren scheint. In Runde 5 unternahm er eine hoffnungslose Ausbrensaktion gegen Razgatlioglu mit dem Ergebnis dass er 3 Plätze zurückfiel die er jedoch bis ins Ziel wieder aufholte. Dritter Mann auf dem Podium, wie in Rennen 1, wurde Alex Lowes auf der Bimota. Auch in Rennen 2 am Sonntagnachmittag, dass bei großer sommerlicher Hitze stattfand, war Toprak Razgatlioglu mitsamt seiner M1000RR eine Klasse für sich. 2 Runden konnte die rote Ducati von Nicolo Bulega einigermaßen folgen, dann wurde der Vorsprung groß und größer und Bulega schaltete von Angriff um auf Sicherung des zweiten Platzes. Hinter den beiden WM-Führenden war es wiederum Alex Lowes/Bimota der sich mit Rea, van der Mark und Bautista einen Kampf um den letzten Platz auf dem Podium lieferte. Nach 21 Runden lief der Engänder tatsächlich als Dritter hinter Razgatlioglu und Bulega ein womit die Zuschauer in Frankreich in allen drei Rennen des Wochenendes dreimal das gleiche Siegerpodest sahen (!). Stark auch Platz 5 vom 2. Mann im BMW Team, Michael van der Mark. Mit zwei 5. Plätzen im Superpole Race und im Rennen 2 meldete er sich eindrucksvoll in der Weltspitze zurück. Auch Bautista mit Platz 4 zeigte dass er immer noch gut ist für Plätze ganz vorn. Und endlich darf auch Jonathan Rea einmal lächeln, Platz 6 und beste Yamaha für der Rekordchampion nach einem starken Auftritt - chapeau !! 

 

Text: Hartmut Reuschel

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WSBK Round 8 - Balatonring - Toprak dominiert     Bild: moto-foto

BMW jubelt über den Dreifachsieg                                   Bild: BMW

Nach 35 Jahren Pause kehrte die Superbike Weltmeisterschaft wieder nach Ungarn zurück. 1990 waren die Superbiker das letzte mal in Ungarn - damals auf dem Hungaroring vor den Toren der Hauptstadt Budapest - zu Gast und der Sieger und Raymond Roche konnte den Sieg für Ducati einfahren.Nach 35 Jahren Pause kehrte die Weltmeisterschaft wieder nach Ungarn zurück, diesmal an den neu gebauten Balatonring östlich der Urlaubsregion am Plattensee. 10 LInks und 6 Rechtskurven reihen sich auf 4,075 KM flüssig aneinander und erinnern so ein wenig an den TT Circuit in Assen. Im Vorfeld war man gespannt wer sich von den Piloten am schnellsten mit der neuen Strecke anfreunden würde und es war dann eine kleine Überraschung dass es Sam Lowes auf seiner Ducati war der in den ersten 3 Trainingssessions jeweils der Schnellste war. Als es jedoch um die Pole Position ging war ein alter Bekannter wieder ganz vorne - Toprak Razgatlioglu. Der Weltmeister kam ebenfalls mit der Strecke sehr gut zurecht während sein schärfster Widersacher im Kampf, um den Titel, Nicolo Bulega, einige Probleme hatte und nur Startplatz erreichte. Ein Sturz von Andrea Iannone bei dem insgesamt 5 Fahrer zu Fall kamen sorgte bereits nach wenigen Sekunden zum Rennabruch von Rennen 1. Beim Restart einige Minuten später ging dann alles glatt und nachdem sich das Feld sortiert hatte führte die BMW von Razgatlioglu vor Locatelli / Yamaha und S.Lowes / Ducati. Während der Weltmeister in Führung liegend schnell einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte und das Rennen kontrollierte sorgte Danilo Petrucci für viel Action.

Von der letzten Position aus gestartet mischte der ehemalige MotoGP-Sieger das Feld kräftig auf überholte im Lauf der 20 Rennrunden 15 (!) Konkurrenten und brachte seine Barni-Ducati als Sechster über die Ziellinie. Nachdem Sam Lowes in Runde 7 stürzte konnte Nicolo Bulega Rang zwei übernehmen den der Ducati Werksfahrer gegen seinen Teamkollegen Alavaro Bautista souverän verteidigte. So sah man auf dem Siegerpodest dann doch ( wieder ) die bekannten Gesichter. Ganz oben als Sieger stand Toprak Razgatlioglu, flankiert wurde er vom Ducati Werksteam mit Bulega (2.) und Bautista (3.). Am Sonntagvormittag stand dann ein großes Jubiläum an - das anstehende Superpole-Race war das insgesamt 1000. Rennen im Rahmen der Superbike-WM. Da Razgatlioglu bereits die kleineren Jubiläumsrennen Nr. 800 und Nr. 900 gewinnen konnte stand der Sieger bei den Fans schon vorher fest und tatsächlich schaffte es der türkische BMW-PIlot auch diesmal das Jubiläumsrennen zu gewinnen. Mit Gardner / Yamaha, Iannone / Ducati, Gerloff / Kawasaki und Lecuona / Honda konnten 4 Piloten auf Grund des Startunfalls vom Vortag am Rennsonntag nicht an den Start gehen. Bei feuchter Strecke zunächst vorsichtig mit seinen Slickreifen unterwegs überholte Toprak zu Mitte des Rennens die beiden Ducatis von Petrucci und Bautista ehe er in Runde 7 eine weitere Ducati mit dem führenden Sam Lowes hinter sich lassen konnte um nach 10 Runden einen überlegenen Sieg feiern zu können. Sein WM-Kontrahent Nicolo Bulega wird das Superbikerennen Nr. 1000 in schlechter Erinnerung behalten. Auf Intermediareifen gestartet kam der Ducati Werkspilot mit der abtrocknenden Strecke nicht klar und blieb mit Platz 13 ohne Punkte. In Lauf 2 machte dann Toprak Razgatlioglu aus dem Ungarn Event eine perfektes Rennwochenende für ihn und das BMW Werksteam als er auch dieses Rennen überlegen mit 10 Sekunden Vorsprung gewinnen konnte. Vom Start weg in Führung musste er nur einmal kurz mit Alvaro Bautista um die Führung kämpfen, dann setzte er sich mit seiner M1000RR vom Feld ab und gewann souverän. Nicolo Bulega hatte sich vom Desaster am Vormittag gut erholt und kam als zweiter ins Ziel, der erneut stark fahrende Sam Lowes auf der VDS Ducati schaffte es mit Platz 3 wieder auf das Podest. Toprak führt nun in der WM mit 407 Punkten vor Bulega (381) und Petrucci (233 ).

 

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: BMW (1), moto - foto (1)

WSBK Round 7 - Donington - Die Tabellenführung wechselt

Dreifachsieger Toprak Razgatlioglu                                         Bild: moto - foto

Das Superbike Meeting in Donington ist jedes Jahr immer ein ganz besonderes Event, fand doch das erste Rennen der Serie 1988 genau hier statt. 37 Jahre später haben sich die Superbiker längst ihren Platz im Rennsportkalender gesichert und haben ihre Fans als Alternative neben der Motorradweltmeisterschaft mit der MotoGP. Und immer wieder gibt es auch Piloten die die Serie wechseln. Ganz aktuell ist es der BMW Werksfahrer und amtierende Weltmeister Toprak Razgatlioglu der 2026 anstelle der M1000RR eine Yamaha M1 in der MotoGP fahren wird und sich gegen Bagnaia, Marquez und Co. zur Wehr setzen wird. Das ihm das zuzutrauen ist bewies er wieder einmal in Rennen 1 in England deutlich. Von der Pole Position aus ging der Türke ins Rennen, liess dann dem draufgängerisch fahrenden Alex Lowes 2 Runden lang den Vortritt bis dieser seine Bimota spektakulär in einen Totalschaden verwandelte ohne selbst grössere erkennbare Blessuren davonzutragen. Danach übernahm Toprak die Führung und baute diese Runden um Runde aus um nach 23 Umläufen mit einem Vorsprung von 6,5 Sekunden vor seinem Dauerrivalen Nicolo Bulega ( Ducati ) die Ziellinie als Erster zu überqueren. Hinter dem Dritten, Danilo Petrucci - ebenfalls Ducati - und dem viertplazierten Andrea Locatelli gab es einen herzerfrischenden Dreikampf zwischen Rekordweltmeister Jonathan Rea ( Yamaha ), Markenkollege Domi Aegerter, und Scott Redding ( Ducati ) der um einen neuen Vertrag für 2026 fährt. Rundenlang kämpften die drei Rad an Rad bis letztendlich Rea mit Platz 5 seine beste Platzierung in einem Rennen 2025 eingefahren hatte vor Redding und Aegerter. Dass der Rennkurs im Donington Park zu Toprak´s Lieblingsstrecken zählt - einschließlich Rennen 1 hat er bereits 10 mal hier gewinnen können - zeigte er auch am Sonntag im Superpole Race.Von Startplatz 1 weg setzte sich der türkische Ausnahmekönner an die Spitze des Feldes das nach wenigen Runden sortiert war und ein ähnliches Bild wie Rennen 1 abgab. Bulega lag auf Platz 2, Sam Lowes auf 3 vor Bautista (4), Locatelli (5) und Rea (6). Diesmal blieben die spektakulären Positionskämpfe wie in Rennen 1 aus und die BMW Crew konnte sich über einen neuerlichen Sieg und weitere WM-Punkte ihres Fahrers freuen. Spannung war dann zum Start zu Rennen 2 angesagt. Da Razgatlioglu mittlerweile den Punkterückstand in der WM-Tabelle auf Bulega bis auf einen Punkt reduzieren konnte würde der 28-jährige aus Alanya bei einem weiteren Triumph Donington als WM-Führender verlassen. Und genau danach verlief dann auch das Rennen. Wieder kam die BMW mit der Nummer 1 am besten vom Start weg, wieder verlor Bulega einige Sekunden bis er in Runde 4 auf Platz 2 angekommen war und wieder war Toprak jederzeit Herr der Lage und konnte den Abstand zu der Ducati seines Widersachers nicht nur halten sondern noch leicht ausbauen. Hinter dem Führungsduo lag mittlerweile Alvaro Bautista der ein starkes Rennen zeigte und eine  Kampfgruppe mit Petrucci, Locatelli, Gerloff und Iannone deutlich hinter sich halten konnte. Sam Lowes, der in der Anfangsphase des Rennens Zweiter war, versuchte mit seiner Ducati hinter der BMW zu bleiben, machte es jedoch wie sein Bruder Alex tags zuvor auf der Bimota - er kam zu Sturz und musste ausscheiden. So holte sich nach 23 Runden Toprak Razgatlioglu seinen dritten Sieg im dritten Rennen an diesem Wochenende und führt jetzt die WM-Tabelle mit 4 Punkten Vorsprung vor Nocola Bulega an. Die Weltmeisterschaft, die wohl nur noch zwischen diesen beiden Fahrern entschieden wird, erfährt ihre Fortsetzung in 2 Wochen auf dem neuen Balaton Ring in Ungarn. 
     
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto

WSBK Round 6 - Misano - Hattrick für Toprak Razgatlioglu

Der Sieger in der Victory Lane von Misano               Bild: moto - foto

Die Superbike Teams wurden in Misano an der italienischen Adria mit herrlichem Sommerwetter zum 6. Rennwochenende im Rahmen der WSBK Weltmeisterschaft begrüßt. Auf dem World Circuit Marco Simoncelli  standen wie immer 2 Rennen über die volle Distanz und ein verkürztes Super Pole Race auf dem Programm. Seit dem letzten Meeting im tschechischen Most im Mai hat es im Fahrerlager der Superbiker einiges an Veränderungen gegeben. Alvaro Bautista, 2 - facher Superbike Weltmeister mit Ducati wird von dem italienischen Hersteller keinen neuen Vertrag für 2026 erhalten. Ob das für den 40 - jährigen das Karriereende bedeutet  oder ein anderes Team dem Routinier einen Fahrerplatz anbietet ist derzeit noch offen. Bautista bekräftigte jedenfalls gerne weiterfahren zu wollen. Wer den Platz des 61-fachen Superbike Laufsiegers einnehmen wird ist völlig offen. Sicher ist dass Nicolo Bulega, derzeit WM -  Führender im Gesamtklassement, für 2026 bei Ducati gesetzt ist. Vom deutschen MGM-Bonovo Team gibt es erfreuliches zu vermelden. Das Team unter der Führung von Michael Galinski hat seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten zuletzt öffentlich eingeräumt, mittlerweile verkündete der Teamchef dass die laufende Saison finanziell abgesichert ist und Pilot Scott Redding für MGM die komplette Saison bestreiten kann. Die Hammermeldung lieferte jedoch Weltmeister Toprak Razgatlioglu. Der türkische Ausnahmepilot in Diensten von BMW wird nächstes Jahr in die MotoGP wechseln und für das Pramac Team eine Yamaha M1 an der Start bringen. BMW sucht derweil nach einem Nachfolger wobei den Verantwortlichen klar ist dass ein Pilot von der Klasse Razgatlioglus für 2026 nicht zur Verfügung stehen wird. Im Qualifikationstraining waren dann die derzeit schnellsten Superbiker, Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu, in ihrer eigenen Welt unterwegs. Nur sie konnten unter der magischen 1.32 Minuten Marke für eine Runde bleiben wobei der Ducatipilot mit 1.31,618 nochmals um 2/10 Sekunden schneller war als die BMW. Überraschender Dritter wurde Axel Bassani, allerdings schon mit einem Rückstand von über einer halben Sekunde auf die beiden Schnellsten. Die beiden Lowes-Brüder Sam/Ducati und Alex/Bimota qualifizierten sich zusammen mit Remy Gardner/Yamaha für Startreihe 2. Lange Gesichter gab es dann in der Ducatibox nach dem Qualifying. Bulega hat auf seiner Auslaufrunde Danilo Petrucci behindert und wurde zur Strafe 3 Plätze zurückversetzt. So ging BMW- Pilot Razgatlioglu von der Pole Position aus am Samstagmittag in Rennen 1,  doch nach wenigen Metern war es mit der Führung auch schon vorbei - mit einem Raketenstart übernahm Bulega die Führung und schnell setzten sich die beiden Ausnahmepiloten vom restlichen Feld ab. In Runde 5 konnte die BMW die Ducati an der Spitze ablösen, danach lieferten sich beide Piloten ein enges Rennen über insgesamt 21 Runden. Im Gegensatz zu den letzten Rennen konnte Toprak die Perfomance seiner Reifen soweit wie möglich aufrecht erhalten sodass es für Nicolo Bulega nicht möglich war nochmals einen ernsten Angriff auf die Spitze zu unternehmen. Im Ziel feierten Toprak und seine M1000RR einen Sieg mit über 1 Sekunde Vorsprung vor Bulega, dritter wurde Publikumsliebling Danilo Petrucci der vom Publikum mit " Dani Dani " - Rufen  gefeiert wurde. Der liess sich die Feierlaune trotz eines Rückstandes von 16 Sekunden auf die Ersten nicht vermiesen !

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto - foto

 

WSBK Round 5 - Most - Das Duell

Bester Fahrer in einem privaten Team - Danilo Petrucci/Barni Ducati

Seit 2024 kämpfen Toprak Razgatlioglu mit der BMW und Nicolo Bulega auf Ducati gegeneinander um Siege und Punkte in der Superbike - WM, im tschechischen Most taten es die beiden am Wochenende auf allerhöchsten Niveau. Am besten drückte es Danilo Petrucci nach der Siegerehrung von Rennen 2 aus. Der ehemalige MotoGP Grand Prix Sieger bemerkte dass es nicht möglich sei auf dem Niveau von Bulega und Ratzagtlioglu zu fahren -  " sie machen einen fantastischen Job und sind zu schnell ". Und Petrucci muss es wissen denn er war der Pilot der in Most den beiden Vorzeigefahrern am nächsten kam. In allen drei Rennen wurde er dritter, allerdings jedesmal mit deutlichem Abstand zu Platz 1 und 2. Dabei begann das Rennwochenende für Bulega sehr unglücklich als der im ersten Freitagstraining einen Sturz hatte der ihm mächtig zusetzt und heftige Schmerzen bereitete. Trotzdem konnte sich der Ducati Pilot den zweiten Startplatz neben Razgatlioglu, der auf der Pole Position stand, sichern. In Rennen 1 gelang Bulega dann der perfekte Start, er zog in Führung und konnte diese bis in Runde 5 behaupten, dann riss der BMW Pilot das Zepter an sich und liess seinen Verfolgern keine Chance. Im Ziel hatte der Türke über 6 Sekunden Vorsprung auf Bulega herausgefahren, weitere 4 Sekunden zurück landete dann Petrucci auf Platz 3. Die Brüder Alex und Sam Lowes lieferten sich einen beherzten Kampf um Platz 4 den Bimotafahrer Alex für sich entscheiden konnte und knapp vor Bautista und Bruder Sam ins Ziel kam. Das verkürzte Super Pole Race bot das gleiche Bild. Zunächst ging Bulega wieder in Front, diesmal dauerte es nur bis Runde 3, dann ging der amtierende Weltmeister mit seiner BMW an der Ducati des Italieners vorbei und konnte wiederum einen kleinen Vorprung herausfahren. Auch diesmal gab es das Verfolgerduell zwischen Petrucci und den Lowes - Brüdern, zu Ende des 10 Rundenrennens mischten dann auch noch Bautista und Honda Pilot Iker Lecuona im Kampf um die vorderen Plätze mit. Auf dem Podium stand aber wieder Toprak Razgatlioglu der mit 2 Sekunden Vorsprung vor Nicolo Bulega gewinnen konnte, Petrucci folgte auf Platz 3 vor Sam Lowes, Alvaro Bautista und Iker Lecuona. Rennen 2 am Sonntag Nachmittag begann dramatisch. Nicolo Bulega konnte sich ein weiteres Mal in der Startphase vor Razgatliogu sezten und die Führung übernehmen, doch Rekordweltmeister Johnny Rea  übertrieb den Einsatz in Kurve 1, kollidierte mit Alvaro  Bautista und Xavi Vierge und brachte beide Piloten zu Fall während er weiterfahren konnte. Die Rennleitung reagierte, belegte den Yamahafahrer mit 2 Long Lap Penalties wodurch Rea von Platz 5 bis auf Platz 13 zurückfiel. An der Spitze zeigten Bulega und Razgatlioglu ein Rennen wie von einem anderen Stern. Sie liessen das Verfolgerfeld Sekunde um Sekunde hinter sich und fuhren ihr eigenes Rennen. 11 Runden konnte  Bulega die Führung behaupten, dann übernahm Toprak die Spitze. Dieser konnte sich jedoch nicht von seinem Konkurrenten wie in den beiden Rennen zuvor lösen, beide zirkelten nur um Zentimeter voneinander getrennt um den Kurs. Als es in die letzte Runde ging hing Bulega unmittelbar hinter der BMW von Toprak. Und als die Beiden dann auf die Zielgerade zusteuerten kam es zum großen Showdown. Aus dem Windschatten heraus zog die Ducati auf gleiche Höhe der BMW und auf Grund der etwas besseren Beschleunigung nahm Bulega den Zielstrich mit 2/100 Sekunden (!) Vorsprung von Toprak als Erster, 16 Sekunden (!) zurück dann der ewige Dritte, Danilo Petrucci. In der WM - Gesamtwertung sind die beiden Dauerrivalen dem Rest des Feldes weit enteilt. Es führt Nicolo Bulega mit 252 Punkten vor Toprak Razgatlioglu der 31 Punkte Rückstand aufweist. Mit 146 Punkten liegt Danilo Petrucci bereits mit über 100 Punkten Rückstand auf den Führenden auf Platz 3. An der Adriaküste in Misano geht die Superbike - WM am 14./15. Juni in die 5. Runde.

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: Pirelli (1), moto - foto (1)

 

WSBK Round 4 - Cremona - Bulega dominiert in Cremona

Weltmeister Toprak Razgatlioglu wurde in Cremona dreimal von Nicolo Bulega besiegt

Die 4. Runde der Superbike Weltmeisterschaft im italienischen Cremona sah in allen 3 Rennen die gleichen 3 Piloten auf dem Siegerpodest. Und auch die Rennen, insbesondere die beiden Hauptrennen über jeweils 25 Runden, ähnelten sich stark in ihrem Ablauf. Trotzdem kann nicht von Langeweile gesprochen werden, dazu war zuviel Action auf der 3,3 KM langen Strecke, 70 KM vor den Toren Mailands gelegen. Die Werksmannschaft von BMW kam mit gemischten Gefühlen nach Italien, zu negativ hat sich bislang auf die M1000RR ausgewirkt dass nicht mehr der Rahmen der letztjährigen Siegermaschine verwendet werden darf. Dieser durch das Reglement erzwungene Einschnitt trifft BMW wesentlich härter als die um 0,5 Liter reduzierte Spritmenge die den bisherigen Siegern in dieser Saison, Ducati und BMW, vom Reglement ebenfalls auferlegt wurden. Weltmeister Toprak Razgatlioglu musste unter diesen Voraussetzungen und bei dem vorliegenden Streckenlayout in allen 3 Rennen das gleiche Prozedere über sich ergehen lassen. Zunächst konnte er die Führung in den beiden Hauptrennen übernehmen ohne sich jedoch vom WM-Führenden Nicolo Bulega abzusetzen. Nach 3 Runden war dann der Spuk vorbei, die Ducati konnte sich vor die BMW sezten und dies auch behaupten. Zu Rennmitte, als die Reifen dann langsam ihre Performance einbüssten, wurde dann der Rückstand der BMW gegenüber der Ducati mehr als deutlich.

Während die Rundenzeiten von Razgatlioglu um wenige Zehntel langsamer wurden konnte Bulega seine Zeiten konstant halten womit sich der Abstand zwischen den beiden Protagonisten Runde um Runde vergößerte. Das Ganze wurde vom 2-fachen Weltmeister Alvaro Bautista auf Rang 3 liegend aus nächster Nähe beobachtet wobei der Spanier seinerseits einen deutlichen Rückstand auf die beiden Führenden hatte und diesen auch nicht verkleinern konnte. So sahen die Fans an der Stecke und die Zuschauer am TV sowohl in den beiden Hauptrennen als auch im Superpole-Race auf dem Siegerpodest das gleiche Bild. Ganz oben auf dem Treppchen ein hochzufriedener Nicolo Bulega der sich in der WM nun deutlich absetzen konnte. Links von ihm stand Weltmeister Razgatlioglu der mit diesen 3 zweiten Plätzen das Maximum aus der Situation machte und daher nicht besonders unglücklich aussah. Alvaro Bautista vervollständigte das Podest wobei dem ehemaligen  Superbike Weltmeister spätestens in Cremona klar wurde dass der Nummer 1 Fahrer im Ducati Werksteam nicht mehr seinen Namen trägt sondern den vom Teamkollegen Bulega. Für BMW heisst es nun bis zum nächsten Rennen in Most/Tschechien das Motorrad so weiter zu entwickeln dass der Reifenverschleiss zu Rennmmitte ausbleibt und Toprak Razgatlioglu damit die Möglichkeit hat mit Bulega wieder aktiv um die WM zu kämpfen.

 

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto

WSBK Round 3 - Assen - 3 Sieger in Assen

Beim 3. Lauf der Superbike- WM im niederländischen Assen sahen die insgesamt 60.000 Zuschauer die live dabei waren 3 verschiedene Sieger - ein für diese Rennserie eher ungewöhnlicher Ausgang. In Rennen 1 am Samstag Nachmittag stand nach 21 Runden der Mann ganz oben auf dem Podest der  bislang bei den Superbikes in dieser Saison den Ton angegeben hat - Nicolo Bulega aus dem Ducati Werksteam. Der Italiener fuhr an der Spitze ein einsames Rennen, die Zweikämpfe um die Positionen fanden allesamt  hinter ihm statt. So duellierten sich zunächst Sam Lowes und Alvaro Bautista um Rang 2 bis beide zu Boden mussten und Weltmeister Razgatlioglu diese Position erbte. Dann musste sich der türkische BMW Werkspilot zunächste gegen Andrea Locatelli ( Yamaha ) und danach gegen Danilo Petrucci ( Ducati ) durchsetzen um Rang 2 zu behalten. Doch nach Hälfte der Renndistanz brachen die Reifen der M1000RR dramatisch ein und Toprak musste sowohl Locatelli Rang 2 als auch Petrucchi Rang 3 überlassen. Mit Platz 4 machte er noch das Beste aus der Situation. Im Superpole Race über 10 Runden drehte sich dann die Situation komplett. Nicolo Bulega musste auf Rang 2 liegend mit Defekt aufgeben, Toprak Razgatlioglu lag auf der in der Startphase noch nassen Strecke soverän in Führung, hinter dem Türken balgten sich Bautista und Sam Lowes - die beide in Rennen 1 noch aneinandergeraten und gestürzt waren -  um Platz 2.  Locatelli und Pertucci folgten dahinter. Nach 10 Runden holte sich Razgatlioglu den Sieg und damit die beste Startposition für Rennen 2 am Sonntag Nachmittag, Sam Lowes gelang mit Platz 2 der erste Podestplatz in dieser Saison, Altmeister Bautista machte das Siegerpodest als Dritter komplett. Auch Rennen 2 nahm einen anderen Verlauf als von vielen erwartet. Zwar waren es die üblichen Verdächtigen - Bulega, Razgatlioglu, Bautista - die die Pace machten, aber dazu gesellten sich diesmal noch Sam Lowes, Andrea Locatelli, Axel Bassani und Remy Gardner die um das Podest mitkämpften. Als 2 Runden vor Schluss Nicolo Bulega zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit technischem Defekt seine Panigale V4R abstellen musste war der Weg zum Sieg für Andrea Locatelli und Yamaha frei zumal Toprak Razgatlioglu mit nachlassenden Reifen nur auf Platz 8 lag. Alvaro Bautista holte für das Ducati Werksteam mit Platz die Kohlen aus dem Feuer vor dem Überraschungsmann auf Platz 3 - Remy Gardner  - Yamaha.

Text: Hartmut Reuschel
Bild: moto - foto

WSBK Round 2 - Portimao - Dreifachsieg für Razgatlioglu

WSBK Round 1 - Phillip Island  - Ducati und Bulega überragend !

Nicolo Bulega gewinnt alle 3 Rennen beim Saisonauftakt in Phillip Island            Bild: moto - foto