SBK Review 2012
Die Superbike Weltmeisterschaft 2012 setzte den Trend fort der vor einigen Jahren eingeläutet wurde und das Ziel hat seitdem immer mehr Zuschauer und Fans,
letztendlich aber auch Hersteller und Teams in die Serie zu integrieren . Neun unterschiedliche Laufsieger, fünf
verschiedene Fabrikate und schlussendlich der Gewinn der Weltmeisterschaft mit nur einem halben Punkt Vorsprung durch Max Biaggi bestätigten die Politik der Veranstalter die darauf aus war das
Reglement so zu gestalten dass Chancengleichheit unter den Teams besteht und der Zuschauer eine Rennserie präsentiert bekommt die Motorsport mit Spannung und bekannten Fahrern zu bezahlbaren Preisen
bietet . Als sich die Protagonisten zum Saisonauftakt in Phillip Island trafen konnte freilich niemand voraus ahnen was die Saison an Dramatik und Spannung bis zur letzten Runde des letzten Rennens
bieten würde . Dies wurde schon gar nicht durch die beiden Laufsieger , Max Biaggi und Carlos Checa , dokumentiert die die Superbike WM in den letzten Jahren dominierten und dies auch so fortzusetzen
gedachten .
Doch schon bei der dritten Veranstaltung im niederländischen Assen zeigten Sylvain Guintoli und Jonathan Rea mit je einem Laufsieg dass die beiden Altmeister aus
Italien und Spanien mit erheblich mehr Gegenwehr rechnen mussten als in den Jahren zuvor . Als sich im königlichen Park zu Monza in einem vom Wetter stark beeinträchtigten Rennen Kawasaki Mann Tom
Sykes ebenfalls in die Siegerlisten der Saison 2012 eintrug
und Marco Melandri in Donington endlich den Premierensieg für BMW schaffte war längst klar dass der Weltmeister 2012 letztendlich mehr durch stetiges Punkte sammeln als durch unzählige Laufsiege zu
seinem Titel kommen würde . Nach einem starken Sommerintermezzo in Misano und Aragon , wo Max Biaggi 3 von 4 Laufsiegen einfahren konnte war es dann Marco Melandri der es dem Römer nachmachte und
ebenfalls 75 von 100 möglichen Punkten in 4 Läufen einsammelte . Damit war der ehemalige 250 ccm Weltmeister ein heißer Kandidat
für den Titelgewinn von dem sich Carlos Checa spätestens seit seinem Crash im zweiten Lauf von Salt Lake City verabschieden musste . Nach der von Dauerregen
geprägten Veranstaltung in Silverstone , die mit Loris Baz einen neuerlichen Premierensieger in der Superbike Weltmeisterschaft präsentierte waren es BMW
Pilot Marco Melandri und Tom Sykes vom Team Kawasaki die Jagd die Aprilia von Biaggi machten . Nach Laufsiegen in Moskau und Portimao bei gleichzeitig 4 (!)Nullresultaten für Melandri blieben beim
Saisonfinale in Magny – Cours letztendlich Sykes und Biaggi als Titelkandidaten übrig .
Dass sich das letzten Rennen der Saison dann zu wahren Herzschlagfinale entwickelte war in erster Linie Max Biaggi zu verdanken der in Runde 5 seine Aprilia RSV
unbedrängt wegwarf und durch den dritten Platz von Tom Sykes sein
Punktepolster auf 14,5 Punkte zusammenschrumpfen liess . Den letzten Superbike - Lauf seiner Karriere fuhr der Römer dann immer mit Blick auf die Boxentafel
und dem Wissen dass er bei einem Laufsieg von Sykes - was diesem auch gelang - einen fünften Platz benötigte um den Titel mit einem Minimalvorsprung von 0,5 Punkten zu gewinnen . Dass sein
Teamkollege Eugen Laverty unmittelbar vor ihm auf dem vierten Platz lag war verwunderlich, konnte er doch so seinen Teamcaptain nicht nach hinten abschirmen und nahm ihm sogar noch
wertvolle Punkte ab . War es das denkbar knappe
Ergebnis im letzten Rennen , die fehlende Unterstützung durch Laverty , sein fortgeschrittenes Alter von 42 Jahren oder seine neue Rolle als Vater und Ehemann – Max Biaggi beendete wenige Wochen nach
dem Herzschlagfinale von Magny – Cours als Superbikeweltmeister seine große Karriere und wird der Motorsportwelt in Zukunft schmerzlich fehlen .
Ciao Max !!