Bol D´or
Im südfranzösischen Le Castellet fand das Finale der Langstrecken-WM für Motorräder statt. Beim legendären Bol d´Or, dem 24 Stundenrennen um die "goldene Schüssel " war
vor dem Rennen für Hochspannung gesorgt. Die Titelverteidiger, YART-Yamaha #1 mit Marvin Fritz, Niccolo Canepa und Karel Hanika lagen gerade einmal 6 Punkte vor der Yoshimura-SERT Suzuki von Gregg
Black, Dan Lindfort und Etienne Masson #12. Da bei einem 24 Stundenrennen insgesamt 65 WM-Punkte vergeben werden hatten vor dem Start am Samstag um 15:00 Uhr auch das BMW World Endurance Team #37 mit
Markus Reiterberger, Ilka Myckhalchyk und Ersatzfahrer Hannes Soomer mit 44 Punkten Rückstand auf die Führenden durchaus noch Chancen auf den Titel. Stammpilot Sylvain Guintoli verzichtete allerdings
auf einen Start um seinen erkankten Sohn zu Hause unterstützen zu können. Für BMW begann das Rennwochenende sehr erfolgreich, konnte sich doch das Werksteam um Markus Reiterberger mit der schnellsten
Zeit in der Qualyfikation die Pole Position und damit Startplatz 1 sichern. Gleich daneben in der Startaufstellung dann YART Yamaha als zweitschnellste, Yoshimura SERT Suzuki (3.), Honda Viltais
Racing (4.) und F.C.C. Honda (5.). Nach dem traditionellen Le Mans Start bildete sich aus den 5 Trainingsbesten schnell ein Quartett an der Spitze aus dem nur YART zunächst nicht mithalten konnte.
Dann traf es die Truppe um Marvin Fritz hart. In seiner letzten Runde vor dem geplanten Fahrerwechsel hatte Startfahrer Niccolo Canepa einen Reifenschaden bei dem die sich lösende Laufläche einiges
an Elektronik im Heck der Yamaha R1 beschädigte. Ein längerer Boxenstopp zur Reperatur und 3 Runden Rückstand auf die Spitze hatte dies für die Titelverteidiger zur Folge. Auch die Honda vom Team
F.C.C. mit Hook, Techer und Di Meglio hatte einen ähnlichen Schaden wenig später zu beklagen, auch hier hatte dies einen Rückstand von mehreren Runden auf die Spitze zur Folge. An der Spitze
lieferten sich nach den ersten Rennviertel BMW #37 und Suzuki #12 einen Zweikampf, Viltais Honda #333 mit dem deutschen Superbikermeister Florian Alt lag da bereits 1 Runde zurück. Wie so oft in der
Langstrecke fielen dann die ( Vor ) - Entscheidungen in Nacht. Um 2:34 Uhr hatte Hannes Soomer mit der BMW #37 einen Sturz zu verzeichnen der das Werksteam hoffnungslos zurückfallen liess. Zudem
verletzte sich Sooomer beim Sturz derart dass er nicht mehr weiterfahren konnte und Reiterberger/Mykchalchyk mussten die 2. Hälfte der 24 Stunden als Duo bestreiten. In den frühen Morgenstunden blieb
dann die YART-Yamaha auf der Strecke stehen, der Rücktransport an die Box und die Reperatur nahmen dem Yamaha Werksteam die letzte Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. 3 Stunden vor
Rennende führte die Yoshimura SERT Suzuki #12 souverän mit 7 Runden Vorsprung vor der KM99 Yamaha mit Marino/de Puniet/Guarnoni und der Viltais Honda #333 mit Alt/Odendaal/Mercado. 17 Runden zurück
auf Platz 5 dann YART, auf Rang 7 mit 20 Runden Rückstand das BMW Endurance World Team. In den letzten 3 Rennstunden zeigte sich dann wieder wie hart der Langstreckensport sein kann. Während YART mit
konstant schnellen Rundenzeiten Plätze gutmachen konnte musste Florian Alt die Hoffnung auf einen Podestplatz um 13:00 Uhr aufgeben - Motorschaden an der Honda #333! Eine halbe Stunde vor Schluss
konnte YART Platz 3 übernehmen und diesen auch sicher ins Ziel bringen. Zweiter wurde die Yamaha von KM99 mit dem französischen Publikumsliebiling Randy de Puniet. Sieger vom Bol D´or und
Langstreckenweltmeister 2024 wurde aber die Yoshimura SERT Suzuki #12 mit den überglücklichen Gregg Black, Etienne Masson und Dan Lintfood.
Text : Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto