ADAC Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival
Alles hat seine Zeit - und jede Zeit hat ihren Namen. Und wenn man von guten alten Zeit in der Formel 1 spricht dann sind - nicht nur unter Experten - die Zeit Mitte der 60-er bis Mitte der 80-er Jahre gemeint. Die Technik der Autos war für den Fan als auch den Experten noch verständlich und nachvollziehbar. 3 Liter Hubraum, 8 Zylinder, profillose Slickreifen und 2 Flügel - Frontflügel vorn und Heckflügel hinten - das waren die Haupzutaten mit den die meisten damaligen Fahrer um Punkte, Pokale und Prämien kämpften und Millionen Zuscher weltweit in ihren Bann zogen. Der Ford Cosworth Saugmotor war der Motor der in dieser Zeit das Maß der Dinge war und gegen die 12-Zylinder von Ferrari antrat. Unvergessene Rennschlachten mit den Helden von damals - Clark, Stewart, Fittipaldi, Lauda, Hunt, Rindt, Rosberg etc. - sind den Fans noch heute in guter Erinnerung. Einige dieser Fahrzeuge aus dieser Zeit waren im Rahmen der ADAC Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival - zu bestaunen und vor allen zu hören (!). In Zeiten von Powerunits, Turbomotoren und Hybridtechnik ein Traum für jedes Ohr das Motorsport auch schon mal anders erlebt hat.Im Starterfeld der Masters Racing Legends waren dann auch einige Fahrzeuge dabei die zu den absoluten Raritäten im historischen Motorsport gelten. Der Penske PC3 gehört zu ihnen der1976 in der WM eingesetzt wurde und mit John Watson beim Grand Prix von Südafrika mit Platz 5 sein bestes Ergebnis einfahren konnte bevor dann Penske wieder aus der Formel 1 verschwand.
Von Ken Tyrell waren 2 Wagen in Hockenheim am Start. Der Tyrell 011B der sowohl von Tyrell in dessen Rennstall als auch von Benetton eingesetzt wurde. Michele Alborteo gewann damit den USA Grand Prix 1982. Ein weiteres Highlight der Formel 1 Geschichte war mit dem Lotus 91 zu bewundern. Das Auto vom unvergessenen englischen Konstrukteur Colin Chapmann konnte zwar nicht an die ganz grossen Erfolge seiner Vorgänger anknüpfen, aber der Grand Prix Sieg von Elio de Angelis in Österreich 1982 hat in den Geschichtsbüchern der Formel 1seinen festen Platz. Den hat auch der Brabham BT49. Das Fahrzeug brachte Brabham und Nelson Piquet den Formel 1 Weltmeistertitel und war in Hockenheim das Auto das die meisten Blicke auf sich zog. Ob Hesketh 308C, Williams FW08 oder Mclaren MP4/1, das Starterfeld der Historischen Formel 1 Renner in Hockenheim war elitär und das Highlight des Wochenendes. Das hat der Namensgeber der Veranstaltung aber auch mehr als verdient. Jim Clark war ja selbst in diesen Zeiten in der Formel 1 aktiv und eine Ikone seines Sports, Formel 1 Weltmeister 1963 und 1965, ehe er 1968 völlig überraschend in einem Formel 2 Rennen sein Leben im Hardtbachwald entlang der damaligen Hockenheimer Grand Prix Rennstrecke verlor.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto