9. Rennwochenende der Superbike Weltmeisterschaft 2019

Null Punkte für Seriensieger Alvaro Bautista


Während Marc Marquez und seine Kollegen aus der MotoGP bereits in der Sommerpause sind flog der Tross der Superbiker über den großen Teich nach Amerika um auf dem Weather Tech Laguna Raceway in Kalifornien zum 9. Mal in dieser Saison um WM – Punkte zu kämpfen. Dort erlebte Seriensieger Bautista ein Waterloo.

 

Alvaro Bautista setzt seine Sturzserie fort
In Lauf 1 setzen sich die Leiden von Alvaro Bautista und somit auch Ducati fort. Der Mann, der in dieser Saison die ersten 11 Rennen gewinnen konnte fabrizierte seinen 4. Rennsturz nach Jerez, Misano und Donington. Dieses neuerliche Nullergebnis für Bautista warf den Spanier in der WM – Gesamtwertung auf 49 Punkte hinter Jonathan Rea zurück. Der Titelverteidiger zeigte auf der Berg und Talbahn in Kalifornien nicht die geringste Schwäche, spulte die 25 Runden in absolut weltmeisterlicher Manier ab und hatte im Ziel 5,6 Sekunden Vorsprung vor dem Zweiten. Dies war Chaz Davis der seine bislang beste Saisonleistung ablieferte, 10 Runden lang mit der Kawasaki von Rea mithalten konnte, dann aber Runde um Runde dem Tempo Tribut zollen musste und letztendlich mit dem zweiten Platz im Ziel zufrieden war.   Platz drei  holte sich der türkische Kawasakipilot Toprak Razagtliolgu der damit zum fünften Mal in Serie auf dem Podest vor dem starken Tom Sykes mit seiner BMW. Die deutschen Cortese und Reiterberger zeigten eine eher diskrete Vorstellung und landeten auf den Plätzen 13 und 15.

 

Nächster Bautista-Sturz im Sprint
Das Sprintrennen war noch keine 15 Sekunden alt da lag Alvaro Bautista mitsamt seiner Ducati VR4 schon wieder im Kiesbett und sorgte für große Sorgenfalten bei Ducati. Hat der Spanier derzeit seine Nerven scheinbar nicht  unter Kontrolle ist sein Widersacher Jonathan Rea genau das Gegenteil – er zeigt überhaupt keine Nerven. Rea zog von Beginn an im Sprintrennen vorne weg und liess keinerlei Zweifel aufkommen wer sich nach 10 Runden die 12 Punkte für den Sieg abholen wird. Als er dies in gewohnt souveräner Weise sichergestellt hatte betrug sein Vorsprung in der WM 61 Punkte. Die Plätze auf dem Podest neben Rea belegten Chaz Davies / Ducati auf zwei sowie Tom Sykes / BMW auf drei. 

  

Sieg von Chaz Davies / Ducati in Rennen 3
Der zweite Lauf über die volle Renndistanz von 25 Runden auf der 3,660 KM langen Strecke wurde eine sichere Beute von Ducatipilot Chaz Davies. Der amtierende Vizeweltmeister setzte sich sofort nach dem Start an die Spitze des 19 Fahrer starken Feldes. Mit einer Serie schneller Runden Konnte der Waliser zwischen sich und Verfolger Rea bis zur Hälfte des Rennens zwei Sekunden Vorsprung herausfahren die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Jonathan Rea fuhr clever und ohne Druck den zweiten Platz ein  der seinen Vorsprung in der WM- Gesamtwertung weiter anwachsen ließ. Einen weiteren Podestplatz holte sich Razagtliolgu. Der erst 22- jährige Türke belegt damit schon Platz 6 im WM – Klassement.  Nach zwei Rennstürzen setzte sich das rabenschwarze Wochenende für Alvaro Bautista weiter fort. In Runde 2 steuerte der niedergeschlagene eh. WM – Spitzenreiter in die Box zurück wobei zunächst nicht klar war ob die  Ducati eine technisches Problem hatte oder sich der Spanier beim Sturz im Sprintrenn mehr verletzt hatte wie zunächst angenommen. Der fünfte Platz von Tom Sykes belegt dass BMW Schritt für Schritt der Spitze langsam aber sicher immer näherkommt.  Mit den Plätzen 13 für Reiterberger und 14 für Cortese  gehen die beiden deutschen Starter in der Superbike – WM in die Sommerpause die am 6. September mit dem Rennwochenende im portugiesischen Portimao endet.   

     

Text : Hartmut  Reuschel              Bild:  moto-foto             

Zurück auf dem Siegerpodest - Chaz Davies auf Ducati

8. Rennwochenende der Superbike – WM Donington / Großbritannien -Das Blatt hat sich gewendet

 

Als im April dieses Jahres nach dem 4. Rennwochenende der SBK Alvaro Bautista mit großem Vorsprung die WM anführte schien der WM-Titel für 2019 bereits vergeben. Die ersten 11 Läufe konnte der Ducati-Pilot allesamt für sich entscheiden und fast immer dabei der Konkurrenz  mit großem Vorsprung auf und davon fahren. Doch in der WM vollzieht sich seit dem Imola- Wochenende im Mai eine Wendung.

 

1.Lauf
Als  Titelverteidiger Jonathan Rea seine Kawasaki nach 20 Runden zum letzten Mal durch die 180°  Kurve Richtung Ziel steuerte gab es bei den Grünen kein Halten mehr. Rea trommelte wild vor Freude auf den Tank seiner ZX10-RR, an der Boxenmauer standen seine Crewmitglieder und applaudierten Ihrem Piloten zu, in der Box umarmte Teamchef Pierre Riba jeden der ein Kawasaki Shirt anhatte und die britischen Fans auf den Tribünen schwenkten ihre Fahnen – Weltmeister Jonathan Rea hatte einen 64 Punkterückstand auf Alvaro Bautista wettgemacht und zum ersten Mal in dieser Saison die WM–Führung  bei den Superbikes übernommen. Ein herausragendes Rennen des 32- jährigen Nordiren der die gesamte Konkurrenz bei nassen Bedingungen in Grund und Boden fuhr sowie ein weiterer Rennsturz seines Ducati Widersachers waren die Hauptgründe für den Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung. Während Rea das Rennen in selten gesehener Manier komplett dominierte zeigte Bautista Nerven und fabrizierte sein 3. Nullergebnis in den letzten 3 Rennwochenenden. Starker zweiter wurde Tom Sykes auf der  BMW vor der 2. Werkskawasaki vor Leon Haslam. Erwähnenswert noch der 4. Platz von Loris Baz – der Franzose stieg erst in Misano mit dem Team Ten Kate in die diesjährige Superbike-WM ein und hat bereits jetzt sehr einen starken Eindruck hinterlassen. 

Sprintrennen
In dem bei den Piloten unbeliebten Sprintrennen über 10 Runden Tom Sykes/BMW und Jonathan Rea/Kawasaki einen erbitterten Zweikampf. An der BMW Box wurde kräftig mitgefiebert – führte doch Tom Sykes bis Runde 4 und hatte damit Chance für den ersten Sieg in dieser Saison für die Rennmaschine aus München. Doch ausgerechnet der 2. Mann im BMW – Team, Peter Hickman, sorgte ungewollt für die Entscheidung. Die S1000RR von Hickman, der als Ersatzmann für den Grippeerkrankten Markus Reiterberger in Donington zum Einsatz kam, verlor in Runde 7 Öl und es war Tom Sykes der auf dem Öl ausrutschte und zu Fall kam. Unmittelbar danach musste die Rennleitung den Lauf abbrechen und somit stand Rea als Sieger fest.

 

2. Lauf
Im zweiten Lauf am Sonntagnachmittag machte Weltmeister und Titelverteidiger Jonathan Rea
„sein „  Wochenende perfekt. Kam er mit 16 Punkten Rückstand in der Gesamtwertung auf Alvaro Bautista am Freitag in Donington an konnte der Kawasaki-Pilot die Traditionsrennstrecke am Sonntagabend als WM-Gesamtführender mit 24 Punkten Vorsprung auf Bautista wieder verlassen. Grund dafür auch der hart erkämpfte Sieg in Lauf 2 gegen seinen Markenkollegen Toprak Razgatlioglu der sich nach harter Gegenwehr und mehreren Runden in Führung liegend im Ziel nach 23 Runden lediglich um 0,365 Sekunden geschlagen geben musste. Der bisherige Dominator der WM, Alvaro Bautista, konnte auch hier die neuerliche Niederlage nicht abwenden und lief als Dritter mit über 5 Sekunden Rückstand auf den Sieger im Ziel ein. So groß die Enttäuschung bei Ducati nach dem Wochenende in Donington auch ist – die WM ist noch nicht entschieden. Es stehen noch 5 Rennveranstaltungen im Rahmen der Superbike-WM aus in der Alvaro Bautista und Ducati wieder zurückschlagen können. Ähnliches gilt für Sandro Cortese der in Donington hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb und mit 2 Ausfällen und Platz 13 in Rennen zwei nicht überzeugen konnte.

Text : Hartmut Reuschel Bild: moto-foto      

Derzeit das maß der Dinge in der SBK - Jonathan Rea / Kawasaki