Rinaldi und Rea bestimmten die Rennen von Aragon 2

5.Rennwochenende der Superbike Weltmeisterschaft in Aragon/Spanien

 

Ducatifahrer Michael Ruben Rinaldi trumpft groß auf!

Nach 4 Tagen Pause traten die weltbesten Superbike Piloten zum 2. Rennwochenende auf dem 5,077 KM langen Kurs mit seinen 7 Rechts- und 10 Linkskurven im Motorland Aragon an. Es war die insgesamt 5. Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen WM. Mit Spannung wurde beobachtet ob Chaz Davies ( Ducati ) nach seinen 2 Podestplätzen der Vorwoche seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann oder ob es wieder einmal die grüne Kawasaki ZX-10RR mit der Startnummer 1 sein wird, die zusammen mit ihrem Piloten Jonathan Rea der Konkurrenz das Nachsehen gibt.

Die SBK hat einen neuen Sieger
In der über 30-jährigen Geschichte der Superbike Weltmeisterschaft hat es seit der Einführung 77 Piloten gegeben die mindestens ein Rennen gewinnen konnten – am vergangenen Samstag kam die Nummer 78 dazu. Was Michael Ruben Rinaldi in Rennen 1 auf seiner privat genannten GO ELEVEN Ducati gezeigt hat war schon sehr beeindruckend. Gestartet aus Reihe eins übernahm der 24- jährige Italiener am Ende von Runde 1 die Führung, gefolgt von Weltmeister Rea, Ducati Teamkollege Redding, Yamahapilot Razgatlioglu und Hondamann Bautista. Doch wer erwartet hat dass die erfahrenen Routiniers den Youngster überholen auf und davon fahren wurde eines Besseren belehrt. Mit einer Reihe schnellster Rennrunden fuhr Rinaldi bis zur Halbzeit des Rennens ein 6 Sekundenpolster auf die Konkurrenz heraus und konnte damit in der 2. Rennhälfte haushalten und seine Reifen schonen. Da sich mit Redding ( Runde 7 ) und Bautista ( Runde 15 )
durch Sturz selbst aus dem Rennen genommen hatten waren es von den Spitzenleuten letztlich nur noch Jonathan Rea und Chaz Davies vom Ducati Werksteam die Rinaldi zumindest in Sichtweite folgen und hinter dem überglücklichen Sieger die Plätze 2 und 3 belegten konnten.

 

Redding betreibt Wiedergutmachung im Sprintrennen

Als man am Samstagmittag den gestürzten Scott Redding als ein Häuflein Elend in der Ducatibox sah dachte sich vielleicht der ein oder andere Kawasakifan ob damit wohl schon eine Vorentscheidung in der WM zu Gunsten der Grünen gefallen sei. Doch der amtierenden britische Superbike Champion gab im Sprintrennen am Sonntagvormittag die Antwort. In einem knallharten Überholmanöver in Kurve 10 holte sich Redding von Rea bereits in der Startrunde die Führung. Ebenso hart aber fair hielt Jonathan Rea bis Runde 7 dagegen, dann klaffte zwischen den beiden Kontrahenten eine Lücke von einer halben Sekunde die bis zum Zieleinlauf bestand hatte. Dritter wurde der Sieger des Vortages, Michael Ruben Rinaldi, der damit seinen Sieg eindrucksvoll bestätigen konnte. Starker Vierter wurde Alvaro Bautista der mit der Honda CBR1000 RR-R immer besser zurecht kommt und nicht mehr weit vom ersten Saisonsieg entfernt scheint.

 

Rea baut WM – Führung aus

Das 2. Rennen der 21 Superbike Piloten, die am Sonntagnachmittag an den Start gingen, war zunächst fast eine Dublette des Sprintrennens vom Vormittag. Wieder war es in Kurve 10 als Scott Redding in einem spektakulären Überholmanöver an Rea vorbeiging und sich die Führung holte. Die konnte er bis Runde 5 halten, dann sah die Superbike Szene eine der aufregendsten Runden ihrer Geschichte. Redding, Rea und Rinaldi umrundeten den Kurs im Millimeterabstand,

oftmals hätte das viel zitierte Handtuch gereicht um die drei Führenden darunter zu verstecken.
Mehrere Male kam es in dieser Runde zum Führungswechsel zwischen Rea und Redding, schließlich war es Rinaldi der der lachende Dritte war und bei einer weiteren Auseinandersetzung zwischen den beiden Kampfhähnen die Führung an sich reißen konnte.10 Runden lang konnte sich der Ducati Youngster dieser Führung erfreuen, dann machte Weltmeister Rea ernst, ging an die Spitze des Feldes und gab diese bis und Ziel nicht mehr ab. Rinaldi auf Platz 2 und Redding auf Platz 3 vervollständigten das Podium. In der Gesamtwertung führt jetzt Rea 36 Punkte vor Scott Redding. Für BMW war das Wochenende von Aragon ein weiteres zum vergessen. Dem hochgelobten Werksteam gelingt es nicht die Lücke zur Weltspitze zu verkleinern und muss sich so mit Platzierungen im Mittelfeld abfinden. Der 8. Platz von Eugene Laverty in Rennen 1 war für BMW das beste Ergebnis vom ganzen Wochenende - entsprechend groß ist die Enttäuschung in München.

 

Text: Hartmut Reuschel            Bild: GO Eleven Ducati