WEC Le Mans - Ferrari dominiert die Langstrecken - WM

         Das Siegerfahrzeug Ferrari 499P mit Kubica/Ye/Hanson

 

Die 2025-er Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans liegt hinter allen Motorsportanhängern und Ferrari hat einen souveränen Sieg eingefahren. Bemerkenswert allerdings dass nicht einer der roten Werkswagen aus Maranello, die # 50 oder #51 den Triumph feierte sondern der privat eingesetzte 499P - in Ferrari untypischer Gelblackierung mit der Startnummer #83. Wobei die Klassifizierung privat eingesetzt  in keinster Weise so zu verstehen ist dass sich ein paar rennsportverrückte Idealisten einen 499P kaufen, nach Le Mans bringen und dann mal eben das mächtigste Langstreckenrennen der Welt gewinnen. Es ist eher so zu vestehen dass der gelbe Ferrari technisch auf dem gleichen Stand ist wie die beiden roten " echten " Werkwagen und auch  voll umfänglich von Mechanikern und Ingenieuren aus dem Werk betreut wird. Ferner wurde die #83 vollständig in die Strategiespiele miteingebunden die in der Ferrari-Box während des Rennens betrieben wurden und die natürlich nur ein Ziel hatten - einen der Rennwagen aus Maranello zum Sieg zu führen. Der Unterschied zu den beiden roten Werkswagen liegt in der privaten Finanzierung der #83 während die beiden anderen Wagen von Ferrari eigenfinanziert sind. Da sich die beiden Werkswagen, die ja bereits bei ihrer Rückkehr in den Langstreckensport 2023 Le Mans gewinnen konnte, damals mit der #50, und die diesen Erfolg im vergangenen Jahr mit der #51 wiederholen konnten waren die Gewinnaussichten bei Ferrari für den 24 Stundenklassiker also nicht schlecht zumal alle 3 in dieser Saison ausgetragenen Rennen im Rahmen der WEC Langstreckenweltmeisterschaft nur einen Sieger kannten - Ferrari. Das Saisoneröffnungsrennen, die 1812 KM von Katar, sah bereits eine Ferrari Dreifachsieg mit der #50 und Fuoco/Molina/Nielsen vor der #83 mit Kubica/Ye/Hanson und der #51 mit Guidi/Giovinazzi/Calado. Das 6 Stundenrennen von Imola konnte dann die #51 gewinnen, BMW schaffte mit van der Linde/Rast/Frijns das erste WEC Podest für den M Hybrid V8 und der dritte Platz ging an die Alpine Mannschaft für die neben Mick Schumacher noch Frederic Makowiecki und Jules Gounon den A 424 fahren. In Spa gab es dann einen Ferrari Doppelsieg der #51 vor der #50, auch hier konnte Alpine den dritten Platz belegen. Bei so viel Dominanz ist es letztlich nicht verwunderlich dass auch in Le Mans nach dem Rennen die italienische Hymne für das siegreiche Fahrzeug gespielt wurde. Allerdings haben sich die Zeiten im Langstreckensport mächtig geändert, so hat das Siegerfahrzueg im Ziel nicht mehr mehrere Runden Vorsprung und auch die Nächstplatzierten sind nicht allzu weit vom Sieger entfernt. In Le Mans waren es gerade einmal 14 Sekunden die die#83 vor dem zweitplatzierten, dem Penske Porsche # 6 mit Estre/Vanthoor/Campbell  im Ziel vorn war. Und auch der Dritte, der Ferrari #51 lag nur 28 Sekunden hinter dem Siegerfahrzeug. Die #83 hatte den Vorteil gegebüber ihren Markenkollegen nicht mit Zeitstrafen  belegt zu werden wegen unterschiedlicher Vergehen während der 24 Stunden und war somit in der Schlussphase strategisch in der besten Ausgangslage den Sieg nach Maranello zu holen und nicht dem großen Gegner Porsche den Platz an der Sonne überlassen zu müssen. Die Plätze 3 für die #51 und 4 für die #50 zeigen wie stark Ferrari mit dem 499P in der WEC ist. Für Ferrari selbst spielt es letztendlich keine Rolle welcher der Wagen das Rennen gewonnen hat - alle drei Fahrzeuge haben schliesslich weiter erfolgreich am großen Mythos Ferrari in Le Mans gearbeitet. Durch den dritten Sieg in Folge bleibt die überdimensionale Siegertrophäe jetzt in Maranello !

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto