Der Grand Prix der Tschechischen Republik in Brünn wird in zweierlei Hinsicht den Fans lange in Erinnerung bleiben – zum einen weil die „ großen Vier „ in der Anfangsphase - unterstützt von den beiden Ducatisti Iannone und Dovizioso – in den ersten 7 Runden ein Feuerwerk abbrannten das die MotoGP- Gemeinde schon lange nicht mehr gesehen hat , zum anderen weil es das erste Rennen in der Saison 2014 war bei dem Wunderknabe Marc Marquez nicht auf dem Treppchen stand sondern mit dem vierten Platz Vorlieb nehmen musste . Dass bei Repsol Honda trotzdem gefeiert werden konnte lag an Dani Pedrosa der sich mit Lorenzo und Rossi , nachdem die Positionen nach 7 Runden bezogen waren , ein taktisch hochkarätiges Rennen lieferte indem er gleich einem Uhrwerk schnelle Rundenzeiten in den Asphalt brannte die die beiden Yamaha – Fahrer nur im Zehntelsekundenbereich zu parieren wussten was aber nicht reichte um den Spanier von der Spitze zu verdrängen . So standen nach 22 Runden und einer Gesamtfahrzeit von 42 Minuten und 47 Sekunden Padrosa , Lorenzo und Rossi auf dem Podium , hinter dem Vierten Marquez belegten Iannone und Dovizioso die Plätze fünf und sechs . Solider siebter wurde Stefan Bradl der nach den beiden Nullern vom Sachsenring und Indianapolis wieder etwas Licht im Tunnel sieht .
Die MotoGP startete in Indianapolis in die zweite Saisonhälfte und den Fans wurde bis Rennmitte ein klasse Rennen geboten . Mit Rossi , Lorenzo , Dovizioso und Marquez bekämpften sich Runde für Runde wobei sich Titelverteidiger auffällig als vierter zurückhielt während sich die beiden Yamaha-Piloten mit der Ducati einige Rad an Radduelle lieferten und auch nicht davor zurückschreckten zu dritt in die Kurven einzubiegen und um die Führung zu streiten . Exakt diese Situation nutzte Marquez zur Rennmitte als sich Rossi , Lorenzo und Dovizioso in einer Kurve regelrecht im Wege standen und das Spanische Wunderkind innen durchging und sich sofort von den Gegnern absetzen konnte . Während im Laufe des Rennens Dovizioso mit nachlassenden Reife zu kämpfen hatte und langsam bis auf Rang 7 zurückfiel wurde zu Ende des Rennens Dani Pedrosa immer stärker und konnte letztendlich den vierten Rang nach Hause fahren . Ein heftiger Crash zwischen Stefan Bradl und Alex Espargaro , dessen Forward Yamaha der Bayer in der nächsten Saison übernehmen wird , sorgte für große Aufregung , beide Piloten blieben jedoch glücklicherweise unverletzt wenngleich beide dadurch punktelos blieben . In der WM – Gesamtwertung lieht Marquez mit der Idealpunktzahl von 250 Punkten 89 Punkte (!) vor dem Zweiten , seinem Teamkollegen Dani Pedrosa .
Der britische Grand- Prix in
Silverstone brachte für die MotoGP - Gemeinde eine interressante Erkenntnis - nicht etwa das Marc Marquez diesmal alle Pfeile aus dem Köcher holen musste um Jorge Lorenzo auf Platz zwei zu
verweisen , vielmehr war es die Fahrt von Andrea Dovizioso der die Ducati nur 6 Sekunden hinter dem Seriensieger aus Spanien ins Ziel brachte und dabei in einen spannenden Dreikampf mit Rossi und
Pedrosa über die gesamte Renndistanz verwickelt war und zu seinen beiden Kontrahenten durchaus in Schlagdistanz war . Dies ist deshalb bemerkenswert weil Dovizioso nicht den Vorteil der
weicheren Reifen für die Bikes in der Open Class für sich in Anspruch nahm sodern die gleichen Bridgestones ( Medium ) auf seiner Ducati hatte wie die große Vier Marquez - Lorenzo - Rossi
und Pedrosa mit denen er ja bis zum Zielstrich mithalten konnte . Da mit Andrea Ianonne auf der Pramac - Ducati ein zweiter Pilot ein Motorrad aus der Rennabteilung der Roten in Bologna unter die Top
Ten fahren konnte kann von einem klaren Schritt nach vorn für die
Mannen um Gigi Dall´Igna werden . Ein solider siebter Paltz für Stefan Bradl
ist durchaus als Erfolg für den LCR - Hondpiloten zu verbuchen , war er doch zu Mitte des Rennens bis auf Rang 13 abgerutscht bevor er eine sehenswerte Aufholjagd startete
.
Text : Hartmut Reuschel Bild : moto-foto