12. Lauf zur Motorrad – WM 2019 in Silverstone / Großbritannien

 

Sieg für den Reifenflüsterer
Beim Grand Prix der MotoGP in Großbritannien gab es am Wochenende gleich zwei Sieger. Zum einen die Zuschauer die nach der Schlechtwetter bedingten Absage im letzten Jahr wieder live die schnellsten Männer im Motorradzirkus bewundern durften – und Suzuki Pilot Alex Rins der Seriensieger Marc Marquez um einen Wimpernschlag besiegen konnte. 

  

Starkes Yamaha-Team im Training
Dass sich Weltmeister Marquez mit seiner Honda im Training die Poleposition sichern würde - seine 60. Pole im 120. Grand Prix (!)  - war nicht die große Überraschung. Für die sorgte die Yamaha-Truppe die alle vier  Bikes in der Reihenfolge Rossi (2), Quartararo (4), Vinales (6) und Morbidelli (8) in die Top Ten brachte. Dort waren neben den Maschinen aus dem japanischen Iwata noch die Suzuki von Rins (5), zwei Ducatis von Miller (3) und Dovizioso (7)  sowie neben der Honda von Marquez mit Crutchlow (9) und Nakagami (10 ) zwei Markenkollegen des amtierenden Weltmeisters platziert. Für die KTM Mannschaft aus Österreich war Pol Espargaro mit Startplatz 13 wieder einmal schnellster Mann auf den orange-roten Rennern vor seinen Markenkollegen Zarco (14) und Oliveira (15).

 

Spektakulärer Crash zu Rennbeginn
Der Sieger des letzten Grand Prix und Verfolger von Marquez im Kampf um die WM - Krone, Andrea Dovizioso, wurde schon früh aus dem Rennen gerissen. In einem brutalen Crash, bei dem seine Ducati an der Streckenbegrenzung in Flammen aufging,  krachte der Italiener in die auf dem Boden liegende Yamaha von Quartararo der mit einem Highsider bereits in der ersten Kurve nach dem Start abgeworfen wurde. Beiden Piloten wurden ins Medical-Center gebracht und durchgecheckt wo glücklicherweise keine ernsthaften Verletzungen festgestellt wurden. Im Rennen setzten sich Marquez und Rins schnell vom Feld ab indem mit Vinales, Rossi und Morbidelli die Yamaha-Fraktion die Plätze 3,4, und 5 besetzte.    

 

Fotofinish nach 20 Runden
Marquez versuchte mehrere Male mit schnellen  Zwischenspurts seinem Verfolger zu entkommen, dabei war auffällig dass Rins mit seiner Suzuki scheinbar mühelos der Repsol Honda des Weltmeisters folgen konnte. Offensichtlich war die Abstimmung der Suzuki der Honda überlegen da Marquez zusehens mit dem Hinterradreifen Probleme bekam während Rins weniger aggressiv zu Werke ging und seine Reifen für den Schlussakkord schonte soweit dies möglich war. In der letzten Runde spielte sich dann einer jener Krimis ab für die die MotoGP weltweit bekannt ist. Rins kam der Honda von Marquez in jeder Kurve näher, als beide Piloten auf die letzte Kurve zusteuerten lagen die beiden Piloten nur noch eine Handbreit auseinander. Rins vollbrachte dann ein Meisterstück als er für einen kurzen Augenblick eine Attacke außen an der Honda vorbei andeutete um nur einen Augenblick später auf der Innenseite an der Honda vorbeizufahren und den verdutzten Weltmeister um 0.013 (!)  Sekunden auf dem Zielstrich hinter sich zulassen. Während Rins mit Händen und Füssen wild gestikulierend seiner Freude freien Lauf ließ  schüttelte Marquez nur kurz zweimal enttäuscht mit dem Kopf um dann in den Parc Fermé zurückzukehren – dies allerdings als Sozius auf dem Motorrad eines Streckenpostens da  die Honda mit leerem Tank in der Auslaufrunde stehen blieb. Maverick Vinales holte sich mit Platz drei noch einen Platz auf dem Podest vor Valentino Rossi auf Rang vier.        

Text :   Hartmut Reuschel             Bild : moto-foto
 

Alex Rins / Suzuki holt sich in Silverstone seinen zweiten Saisonerfolg

10. Lauf Motorrad – WM 2019 in Brünn / Tschechien

Marquez baut seinen Vorsprung in der WM aus


Beim  ersten Rennen nach der Sommerpause bleibt in der MotoGP alles beim alten – Marc Marquez dominiert die WM und seine Gegner kämpfen bestenfalls um die Plätze  2 und 3 auf dem Podest .

 

Starke KTM im Training
Dabei zeigten die Trainings und insbesondere das Qualifying am Samstagmittag dass das Feld der MotoGP – Fahrer nach der Sommerpause noch enger zusammengerückt ist. Herausragend dabei vor allem die Leistung der KTM – Mannschaft mit ihren Piloten Johan Zarco und Pol Espargaro. Während der Spanier auf den orangeroten Rennmaschinen aus Mattinghofen schon das eine oder andere Male überraschen konnte war es diesmal der zweifache ex- Moto2 Weltmeister Johann Zarco der sich in Szene setzen konnte. Bei wechselnden Witterungsbedingungen zeigte Zarco im Qualifikationstraining seine bisher stärkste Leistung auf der KTM und fuhr mit Platz 3 in die erste Startreihe. Zwei Plätze dahinter machte Teamkollege Espargaro mit Startplatz 5 die bisher beste Quali für KTM in der Königsklasse perfekt. 

 

Im Rennen nichts Neues – Marquez gewinnt
Da auch am Rennsonntag Regenschauer über die 5,403 KM lange Strecke niedergingen wurde der Start der bis zu 300 PS–starken MotoGP Raketen um 40 Minuten verschoben. Das Rennen selbst wurde um 1 Runde auf 20 Runden verkürzt.  Als dann das Feld der 23 Grand Prix Piloten um 14:40 Uhr losdonnerten war es ( natürlich ) Marc Marquez der seine Pole-Postion  perfekt umsetzte und die Führung an sich riss. Mit Dovizioso, Miller und Rins umrundete das Quartett  das Automotodrom vor den Toren Brünns mit über 2 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgern , darunter Mr. MotoGP Valentino Rossi und der in dieser Saison so starke Danielo Petrucci. Auch KTM–Pilot Pol Espargaro konnte sich unter die Verfolger auf Platz 7 einnisten während Johann Zarco nach schlechtem Start aus den Top Ten herausfiel. Nach 10 Runden begann sich dann Weltmeister Marquez mit seiner Repsol Honda Stück für Stück von den Verfolgern abzusetzen. Rins eroberte zwischenzeitlich Platz 3 während Ducati-Pilot Andrea Dovizioso auf einem sicheren zweiten Platz lag . In einem eher spannungsarmen Rennen war es  dann schließlich Marc Marquez der die 20 Runden am schnellsten zurücklegen und mit 2,452 Sekunden Vorsprung vor seinem Dauerrivalen Dovizioso seinen 6. Saisonerfolg einfahren konnte. Jack Miller konnte mit seiner Pramac-Ducati die Suzuki von Alex Rins noch von Platz 3 verdrängen während Multiweltmeister Rossi nicht über einen enttäuschenden 6. Platz hinauskam. Auch für KTM war trotz der starken Qualifikation in Brünn nichts zu holen – mit den Plätzen 11 für Espargaro und 14 für Zarco wurden die eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Honda-  Ersatzfahrer Stefan Bradl, der letztes Wochenende noch in Japan beim 8 Stundenrennen von Suzuka  auf das Podium fahren konnte, zeigte mit der Werkshonda des immer noch verletzten Jorge Lorenzo eine unauffällige Leistung und kam mit Platz 15 noch zu einem WM – Punkt.

       

Text :   Hartmut Reuschel             Bild : moto-foto
       

 

6. Sieg 2019 - Marc Marquez - Repsol Honda