Jorge Lorenzo - der Titleverteidiger gibt sich noch nicht geschlagen

Die Motorsportfans , ganz besonders die der MotoGP , waren 2013 in einer fantastischen Situation . Grund hierfür war der Kampf um den Titel in der Königklasse der , bei allem Respekt vor der internationalen Konkurrenz , durchaus auch als spanische Meisterschaft bezeichnet werden kann . Doch was die Herren Marquez , Lorenzo und Pedrosa Woche für Woche an der Strecke boten , ab und an mit freundlicher Unterstütztung von ihren Mitstreitern Rossi , Chrutchlow , Bradl und Bautista war das Feinste was im Zweiradsport seit den Zeiten von Rainey , Schwantz , Doohan  , Lawson etc . geboten wurde .

War es Marc Marquez der im August beide Rennen für sich entscheiden konnte startete die MotoGP furios in ihre zweite Saisonhälfte und der Sieg von Titelverteidiger Jorge Lorenzo in England war ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Marquez der seinem jungen Landsmann mit der beherzten Fahrt in Silverstone unmissverständlich klar gemacht hat dass er die WM keinesfalls schon abgeschrieben hat . Beim nächsten Aufeinandertreffen der Protagonisten in Misano war es widerum der Titelverteidiger , der mit einem starken Auftritt über das ganze Wochenende und seinem grandiosen Start – Ziel Sieg am Sonntag der Kampfansage von Silverstone zusätzlichen Schub verleihen konnte . Lorenzo zog mit seiner Yamaha vom Start weg in Führung und zeigte wieder einmal mit welch hoher Konstanz er Runde um Runde gleichmäßig schnelle Zeiten in den Asphalt brennen kann wobei Marc Marquez diesmal lange mit seinem Teamkollegen Dani Pedrosa zu tun hatte bis er den 28-jährigen Schützling von Alberto Puig letztendlich niedergerungen hatte . Zu diesem Zeitpunkt war Lorenzo aber zu weit weg um nochmals in ernsthafte Schwierigkeiten zu gelangen . Starker fünfter hinter Rossi wurde Stefan Bradl der nach einer unauffälligen Trainingsleistung im Rennen in der drittletzten Kurve Cal Crutchlow überholen konnte und damit für viel Jubel in der LCR – Box sorgte .

Der GP von Aragon war kurz davor in die Geschichtsbücher der Motorrad - Weltmeisterschaft einzugehen , war doch die Wahrscheinlichkeit groß das zum ersten Mal in der GP Geschichte in allen 3 ausgefahrenen Motorradklassen das Siegerpodest mit Fahrern ein und desselben Landes – in diesem Fall Spanien - besetzt sein wird . Rins , Vinalez und Marquez ( der jüngere ) in der Moto 3 sowie Terol , Rabat und Epargaro in der Moto 2 sorgten für die nötige Vorarbeit so dass die Moto GP Asse Marquez ( der ältere ) , Lorenzo und Pedrosa das historische Ereignis klar machen konnten . Doch ein spektakulärer Highsider von Dani Pedrosa nach intensiv geführten Zweikampf mit seinem Teamkollegen Marquez nach leichter Berührung durch den Rookie sorgte dafür dass es mit Valentino Rossi wenigstens ein Nichtspanier auf das Siegertreppchen als dritter schaffte . Das Duell Lorenzo gegen Marquez ging dieses Mal an den Rookie der drauf und dran ist in seinem Premierenjahr in der Königsklasse den Titel einzufahren . Starkes Rennen auch von Stefan Bradl der mit seinem fünften Platz seine Zugehörigkeit zur Weltspitze untermauerte wenngleich nach ganz vorn für den Zahlinger noch das eine oder andere Zehntel pro Runde fehlt .

  

Bild : moto-foto   Text : Hartmut Reuschel