7. Lauf zur Motorradweltmeisterschaft in Barcelona / Spanien
Der Circuit de Catalunya vor der Toren der Millionenmetropole Barcelona war Austragungsort des 7. Laufes zur diesjährigen Motorradweltmeisterschaft. Nach dem hochdramatischen Rennen vor 2 Wochen in Mugello hofften 90.000 Motorradfans auf den nicht ausverkauften Tribünen auf einen ähnlichen Krimi – wurden jedoch enttäuscht.
Jorge Lorenzo nimmt die Spannung aus dem Rennen
Ausgerechnet der Teamkollege von Titelverteidiger Marc Marquez, Jorge Lorenzo, sorgte bereits frühzeitig für die Vorentscheidung im Rennen zu Gunsten von Marquez. In der zweiten von den
angesetzten 24 Runden verpasste der an vierter Stelle liegende Lorenzo den Anbremspunkt zu Kurve 7 komplett, touchierte den am zweiter Stelle liegenden Ducati -Piloten Dovizioso so dass sowohl
er selbst als auch Dovizioso zu Boden mussten und dabei Maverick Vinales und Valentino Rossi mit ins Verderben riss. Während somit bereits nach weniger als 2 Runden vier Sieganwärter aus dem Rennen
waren bekam Marquez als Führender von dem Tohuwabohu hinter ihm nichts mit und machte sich mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf und davon. Neuer zweiter hinter Marquez war Mugello- Sieger
Petrucci vor Polesetter Fabio Quartararo und Alex Rins.
Der Kampf um Platz zwei und drei
entschädigte dann die Fans für die fehlende Spannung um Platz eins der mit Weltmeister Marc Marquez scheinbar schon früh feststand. Die Honda mit der Startnummer 93 drehte unbehelligt von der
Konkurrenz eine schnelle Runde nach der anderen und hatte bald über 5 Sekunden Vorsprung vor den Verfolgern. Die fochten hart um Platz zwei wobei sich insbesondere Ducati-Pilot Danilo
Petrucci mit Alex Rins auf Suzuki keinen Meter schenkten und oftmals Rad an Rad um die 14 Kurven der 4627 Meter langen Strecke zirkelten. Sieben Runden vor Schluss blies Rins auf der einen
Kilometer langen Start und Zielgeraden zur Attacke gegen Petrucci, hatte aber bei über 300 KM/H einen heftigen Rutscher am Hinterrad und verlor mit dieser Aktion 4 Plätze. Fast zeitgleich setzte sich
MotoGP-Rookie Quartararo vor Petrucci auf Platz 2 und bestätigte damit die einhellige Meinung vieler Experten die den jungen Franzosen als kommenden Champion sehen. Während Cal Crutchlow –
wieder einmal – seine Honda im Kiesbett versenkte und somit punktelos blieb änderte sich auf den vorderen Plätzen nichts mehr - Marquez gewinnt vor Quartararo und Petrucci. Pechvogel Rins überholte
noch Jack Miller und Teamkollege Johan Mir und landete so noch Rang 4. Bemerkenswert bei diesem Grand Prix war die extrem hohe Ausfallquote der Fahrer – neben dem Massencrash der Rossi, Vinales,
Dovizioso und Lorenzo aus dem Rennen riss fielen weitere sieben Piloten – fünf davon durch Sturz – aus. Damit erreichten alle im Ziel gewerteten Fahrer, insgesamt 13, WM – Punkte. Die Gesamtwertung
führt nun der vierfache Saisonsieger Marquez mit 37 Punkten Vorsprung auf Dovizioso und Rins an.
Text : Hartmut Reuschel Bild: moto-foto
8. Lauf zur Motorrad - WM in Assen / Niederlande
Mit dem spektakulären Sturz von Jorge Lorenzo – verbunden mit einer Verletzung im Bereich des Brustkorbes – begann das erste Training so wie es sicherlich niemand erhofft aber teilweise doch erwartet hatte. Zu groß ist der Ehrgeiz des 5- fachen Exweltmeisters im Repsol- Honda Team gegen den amtierenden Weltmeister Marc Marquez bestehen zu wollen. Doch Woche für Woche wird Lorenzo vom amtierenden Champion geschlagen und gedemütigt sodass – berechtigterweise- die Frage im Raum steht wie lange sich Lorenzo dies noch antut wird. Das gleiche gilt für Mr. MotoGP Valentino Rossi der seiner Yamaha M1 einfach nicht ( mehr ) so schnell auf den Rennstrecken bewegen kann wie seine jungen Markenkollegen Vinales, Quartararo und Morbidelli und seinen letzten Grand Prix Sieg 2917 in Assen (! ) feiern konnte.
Im Qualifying war es somit kein Wunder dass alle drei Yamaha – Youngsters auf den Plätzen 1 – Pole Position für Fabio Quartararo, Platz 2 für Maverick Vinales und Platz 9 für Franco Morbidelli vor Altmeister Rossi landeten der lediglich Startplatz 14 mit 1,4 Sekunden Rückstand auf den Pole Setter erreichen konnte. Allerdings muss fairerweise erwähnt werden dass die schnellste Runde von Rossi, die für Startplatz 5 gereicht hätte, von der Rennleitung wegen Überschreitung des Tracklimits aberkannt wurde. Aber auch die beiden Ducatisti Dovizioso und Petrucci mussten eine herbe Niederlage im Kampf um die besten Startplätze hinnehmen und belegten nur die Ränge 9 und 11. Sehr gut zog sich dafür Weltmeister Marquez aus der Affäre der mit Startplatz 4 auf der von ihm proklamierten „ Yamaha-Strecke“ nur einen Platz hinter dem drittschnellsten Mann im Qualifying, Alex Rins auf Suzuki, war.
Das Rennen war dann wieder einmal ein echter Knüller der die Fans in höchsten Tönen schwärmen liess. Die
beiden Suzukis von Geheimfavorit Alex Rins und dessen Teamkollege Joan Mir schossen vom Start weg in Führung, dahinter die Meute mit Vinales, Quartararo, Marquez und Dovizioso. Bereits in Runde 3
musste Suzukifahrer Rins ins Kiesbett, sein Kurvenspeed war zu hoch und der Sturz war nicht mehr zu verhindern. Alle Schutzengel waren in Runde 5 bei Valentino Rossi und Takaaki Nakagami
im Einsatz als beide in Kurve 8 nach einem Fehler von Rossi mit hohem Tempo stürzten – beide glücklicherweise unverletzt blieben. An der Spitze lieferten sich derweilen Weltmeister Marquez mit den
Yamaha-Youngsters Quartararo und Vinales einen sehenswerten Kampf, Überholmanöver und Führungswechsel
waren nicht mehr mitzuzählen. Über 15 Runden ging dieser Dreikampf Rad an Rad, dann war
es Maverick Vinales der sich Stück für Stück von den beiden Widersachern absetzen konnte und unter großem Jubel in der Yamaha-Box den Sieg nach 26 Runden mit 4,8 Sekunden Vorsprung vor Marquez und
Quartararo sicherstellen konnte.
Text: Hartmut Reuschel Bild: moto-foto