5. Lauf der Motorradweltmeisterschaft in Spielberg / Österreich

 

KTM stoppt Ducati Siegesserie in Österreich

Noch letzte Woche war der Red Bull Ring in der Steiermark Ducatiland weil Andrea Dovizioso einen weiteren Sieg für die roten Renner aus Bologna erringen konnte. Doch beim 2. MotoGP Rennen auf dem 4,3 km langen Kurs nahe Spielberg war die Zeit reif diese Serie zu unterbrechen. Das es dann letztlich KTM Pilot Miguel Oliveira war dem dies gelang war aber doch eine Überraschung.

Bereits im Qualifikationstraining zeigte KTM seine Stärke.
Mit ihrem Nummer 1 Pilot Pol Espargaro holte der österreichische Motorradhersteller seine erste Pole Position in der Geschichte der MotoGP. Aus Sicht der KTM Bosse passte dies natürlich perfekt zum Jubiläum des 900. MotoGP - Grand Prix der Motorradweltmeisterschaft. Wie ausgeglichen das Feld in Abwesenheit von Weltmeister Marc Marquez ist zeigt die Tatsache dass
zwischen Startplatz 1 ( Espargaro ) und Startplatz 10 ( Morbidelli ) weniger als eine halbe Sekunde Zeitdifferenz liegt! Außerdem waren mit KTM, Honda, Ducati , Suzuki und Yamaha fünf Hersteller in den Top-Ten der Trainingsschnellsten. Nur Aprilia auf Rang 18 fiel etwas ab.

Rennen musste wieder abgebrochen werden.
Bereits das erste MotoGP-Rennen am Sonntag vor einer Woche musste auf Grund des dramatischen Unfalls von Johan Zarco und Franco Morbidelli abgebrochen und neu gestartet werden. Diesmal war es Maverick Vinales der in Runde 17 seine Yamaha M1 in die Streckenabsperrung feuerte. Der Spanier hatte Ende der Start und Zielgeraden keine Bremswirkung an seinem Motorrad, musste geistesgegenwärtig bei über 200 km/h von der Maschine springen ehe diese in die Absperrung donnerte und Feuer fing. Vinales blieb glücklicherweise unverletzt, trat aber zum Neustart nicht mehr an. Das Rennen auf schnellsten Strecke im MotoGP–Kalender zeigte zuvor ein klare Führung von Joan Mir/Suzuki vor Jack Miller/Ducati, Takaagi Nakagami/Honda und dem KTM Duo Espargaro und Oliveira. Der Sieger der Vorwoche, Andrea Doviziso lag nur auf Rang 8, einen Platz vor Altmeister Valentino Rossi der damit bester Yamahafahrer war. Weder Teamkollege Quartararo – immerhin WM-Führender – noch Franco Morbidelli konnten mit ihren Yamahas die Geschwindigkeit der Spitze mitgehen.

Oliveira entscheidet dramatisches Finale für sich
Nach dem Neustart war es Ducatimann Jack Miller der zusammen mit Espargaro und Oliveira sowie Joan Mir die Geschichte des Rennens schrieb. Die neue Renndistanz wurde auf 12 Runden angesetzt, entsprechend hitzig ging es in der Startphase dieses Sprintrennens zu. Jack Miller konnte mit der zum Neustart frisch betankten Ducati GP20 nun die volle Leistung abrufen, setzte sich nach in einem engen aber fairen Überholmanöver gegen die Konkurrenz durch und übernahm die Spitze. In seinem Windschatten jagten Espargaro, Oliveira und Mir hinterher, zu Dovizioso auf Rang 5 klaffte bereits eine kleine Lücke. Nur wenige Runden nach dem Neustart wurde klar dass die beiden KTM´s bereit waren mit um den Sieg zu kämpfen. Besonders Polesetter Espargaro, der soviel an der Entwicklung der RC16 mitgearbeitet und großen Anteil an der derzeitigen KTM Erfolgsgeschichte hat, wollte endlich seinen Sieg. Doch an der Spitze konnte Miller die Ducati in Führung halten - wenn auch nur hauchdünn. Die Schlussphase wurde dann turbulent. Die orange-rote KTM von Espargaro übernahm in Runde 6 die Führung, im Schlepptau Miller und Oliveira und Mir. Mehrere Versuche der Ducati die neuerliche Führung zu übernehmen konnte der Spanier abwehren. In der vorletzten Kurve vor dem Ziel drückte sich Miller schließlich innen an Espargaro vorbei. Beiden Piloten waren jedoch zu schnell und wurden nach außen getragen sodass innen der bis dahin drittplatzierte Miguel Oliveira durchschlüpfen und unter dem grenzenlosen Jubel der KTM–Box die Ziellinie als erster vor Miller und Espargaro überqueren konnte. Der zweite MotoGP Sieg für KTM – und das auf heimischen Grund und Boden – Felix Austria!

 

Text : Hartmut Reuschel              Bild: moto – foto

4. Lauf der Motorradweltmeisterschaft in Spielberg / Österreich 

 

Andrea Dovizioso gewinnt im Ducati-Land

Mit einer Doppelveranstaltung auf dem Red Bull Rind in Spielberg findet die MotoGP die Fortsetzung der laufenden Saison. Rennen 1 fand am gestrigen Sonntag statt, Rennen 2 dann am kommenden Sonntag. Damit gibt es nach Jerez das zweite Doppelrennen in der Motorradweltmeisterschaft - 2 WM Läufe auf der gleichen Strecke innerhalb einer Woche. Läuft alles wie geplant wird es im November das Saisonfinale in Portimao/Portugal geben womit die WM dann in 14 Rennläufen ausgetragen wurde was einer würdigen Weltmeisterschaft entspricht.  

Zwei Yamahas in Startreihe 1
Noch immer fehlt verletzungsbedingt Weltmeister Marc Marquez, wie schon zuvor wurde er von Honda Testfahrer Stefan Bradl ersetzt. Für den (Doping) gesperrten Andrea Iannone saß wieder Bradley Smith auf der Aprilia GP und Ducatipilot Francesco Bagnaia, ebenfalls noch verletzt, wurde durch Ducati Tester Michele Pirro vertreten. Somit gingen am Samstagmittag 22 der schnellsten Motorradfahrer der Welt in das zweigeteilte Qualifikationstraining um die Startaufstellung für den Sonntag auszufahren. Dabei erwies sich diesmal nicht die Yamaha M1 vom Wunderknaben Fabio Quartararo am schnellsten - für ihn reichte es diesmal nur zu Platz 2. Für ganz vorn im Grid hat sich Teamkollege Maverick Vinales qualifiziert, zwischen die beiden Yamahas drückte sich Jack Miller mit der Ducati GP20. Ersatzfahrer Stefan Bradl stellte die Repsol Honda auf Startplatz 19.

Die MotoGP schrammt knapp an der Katastrophe vorbei
Der Rennsonntag auf der 4,3 Km langen Powerstrecke in der Steiermark wurde dann zur Mut und Nervenprobe für die Beteiligten. Gab es bereits im Rennen der Moto2 einen furchterregenden Unfall mit einem verletzten Piloten benötigte die MotoGP mehrere Schutzengel um eine Katastrophe zu verhindern. In Runde 8 kam es im schnellen Bergauf Stück zu Kurve 3 zu einer Kollision zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli. Dabei wurden die Piloten meterweit aus dem Sattel geschleudert und die Maschinen in mehrere Stücke zerrissen. Valentino Rossi und Maverick Vinales brauchten alles Glück der Welt da Motoren und Fahrwerke der verunfallten Maschinen die beiden Yamahafahrer nur um Zentimeter verfehlten. Glück im Unglück für alle das der Horrorcrash keine ernsthaften Verletzungen bei den Beteiligten hervorgerufen hat.

Ducati setzt Siegesserie am Red Bull Ring fort
Nach Abbruch und Neustart des Rennens wurde auf der von der Rennleitung festgelegten 20 Rundendistanz toller Motorradrennsport geboten. Jack Miller/Ducati, Pol Espargaro/KTM, Andrea Dovizoso/Ducati sowie die beiden Suzukipiloten Alex Rins und Joan Mir lieferten sich einen spannenden Rad an Radkampf um die Spitze. Doch wieder einmal war es P. Espargaro den eine schier unglaubliche Pechserie aus dem Rennen riss. Vor Wochenfrist in aussichtsreicher Position liegend wurde er beim Grand Prix in Tschechien von Johann Zarco abgeräumt, jetzt passierte das Gleiche durch KTM Teamkollege Oliveira! Nachdem die bärenstarke KTM nicht mehr im Rennen war übernahmen die Ducatis von Miller und Dovizioso das Kommando, gefolgt vom Suzuki Duo Rins / Mir. Als auch noch Alex Rins seine GSX-RR in Kurve 7 im Kiesbett versenkte war der Weg für Andrea Dovizioso frei. Er gewann zum dritten Mal nach 2017 und 2019 das Rennen auf dem Red Bull Ring und setzt damit die Ducati-Siegesserie in Österreich fort. Zweiter wurde nach einem dramatischen Finish Joan Mir vor Jack Miller. Eine sehr diskrete Vorstellung gab Stefan Bradl  der nur Letzter werden konnte. Viel wichtiger als Siege und Platzierungen ist jedoch die Erkenntnis dass die Motorradweltmeisterschaft gestern nach 2 Horrorunfällen eigentlich nur Sieger hatte !!!    

 

Text : Hartmut Reuschel              Bild: moto – foto

 

Jubel bei KTM !!_________________________Bild: MotoGP

3. Lauf der Motorradweltmeisterschaft in Tschechien

 

Nach dem Doppelrennen mit den Läufen eins und zwei in Jerez kam es am vergangenen Wochenende in Brünn zum dritten Lauf der diesjährigen Motorradweltmeisterschaft. Bereits im Vorfeld wurde dabei Honda Ersatzfahrer Stefan Bradl viel Aufmerksamkeit zu Teil, wurde der Zahlinger doch zu Wochenbeginn als offizieller Ersatzfahrer für Marc Marquez für diesen Grand Prix genannt. Grund dafür war ein neuerlicher Eingriff den der Weltmeister an seiner in Jerez erlittenen Oberarmverletzung hat vornehmen lassen müssen. Derzeit ist nicht klar wann Marquez wieder in Renngeschehen eingreifen wird und ob Bradl dadurch weitere Chancen erhält die Honda RC213V vom offiziellen Werksteam fahren zu können.

 

KTM holt Premierensieg in der MotoGP!!
Im Autodromo von Brünn ging ein Traum in Erfüllung. Als KTM 2015 den Einstieg in die MotoGP bekanntgab war zu sehen dass der Ehrgeiz und das Engagement der Mannschaft aus Mattinghofen enorm hoch war. Erfolgsverwöhnt von Siegen und Titeln in der Moto3 und Moto 2 sowie im Motocross und bei Fernrallyes wie Paris – Dakar mussten die Österreicher jedoch erkennen dass die Trauben in der MotoGP sehr hoch hängen. Doch niemand brachte Pit Beirer und seine Mannen von ihrem Plan ab auch in der MotoGP Erfolg zu haben – am vergangenen Wochenende war es soweit.

Johan Zarco holt sich die Poleposition
Die Qualifikation am Samstagmittag wurde für das Honda Werksteam zum Desaster.Alex Marquez und Stefan Bradl konnten sich lediglich für die letzte (!) Startreihe qualifizieren – ein Novum in der MotoGP – Geschichte für den größten  Motorradhersteller der Welt. Für Bradl als Ersatzmann spricht dass er sich noch vor Stammfahrer A. Marquez in die Startaufstellung fahren konnte. Ganz vorn gab es eine dicke Überraschung. In einer ganz engen Session konnte sich Johan Zarco  auf der privat eingesetzten Avintia Ducati die Poleposition sichern. Seine Nebenmänner in der ersten Startreihe waren der französische Wunderknabe Fabio Quartararo /Yamaha und dessen Teamkollege Franco Morbidelli.   Stark auch die Mannschaft von KTM mit Pol Espargaro auf Platz 6 und Brad Binder auf sieben.

Brad Binder schafft die Sensation
Der Grand Prix von Tschechien verlief dann so dass er in die Geschichtsbücher eingehenwird. Doch diesmal spielte die Corona Pandemie nur eine Statistenrolle für die Historie – es sind die Protagonisten die dafür sorgen das von diesem Rennen noch lange Zeit gesprochen werden wird. Nach der Überraschungspole von Johan Zarco sind es in erster Linie die KTM Piloten Binder und Espargaro die zusammen mit Aleix Espargaro und dessen Aprilia das Establishment aufmischten. Während sich nach einem perfekten Start die Petronas Yamaha Piloten Morbidelli und
Quartararo an die Spitze setzen konnten zeigten die KTM´s von Binder und P.Espargaro, die Ducati von Zarco und die Aprilia von A.Espargaro  ihre ganze Stärke und rückten den Führenden immer näher ans Hinterrad. Dabei gab es harte  Zweikämpfe die dazu führten dass sich in Runde
10 P. Espargaro und Zarco in Kurve 1 berührten was zum Sturz des KTM Piloten führte. Die Rennleitung verdonnerte Zarco zu einem sog. Long Lap Penalty was den Franzosen zwar 2,5 Sekunden kostete, er aber seinen Platz 4 halten konnte.  In der KTM Box brach dann in Runde 12 grosser Jubel aus als Brad Binder seine RC16 an die Spitze des Feldes setzen konnte während Fabio Quartararo mit seiner Yamaha M1 bis auf Platz 7 zurückfiel. Runde um Runde wurde die Euphorie bei KTM grösser bis schließlich nach 21 Runden alle Dämme brachen – Brad Binder holt 4 Jahre nach dem offiziellen Einstieg von KTM in die Königsklasse des Motorradrennsports den ersten MotoGP Sieg! Dieser Erfolg überstrahlte dann auch den zweiten Platz von Franco Morbidelli und dem dritten Rang von Johan Zarco auf der privat eingesetzten Avintia-Ducati.  

 

Text : Hartmut  Reuschel              Bild:  MotoGP