Regen, Sonne und Wind beim Sieg von Jack Miller in Le Mans
Der Tross der MotoGP-Teams reiste vergangenes Wochenende nach Le Mans zum 5. Lauf der diesjährigen Motorrad Weltmeisterschaft. Während das geschichtsträchtige 24 - Stundenrennen für Rennwagen auf der
13,6 KM langen Strecke des Le Mans Circuit stattfindet fahren die schnellsten Motorrad Piloten die kurze Variante, den sog. Bugatti Circuit mit einer Länge von 4,2 KM. Wie so oft in den vergangenen
Jahren waren die Wetterbedingungen auch 2021 für die Piloten sehr schwierig, kurze Regenschauer sorgten immer wieder für nasse Verhältnisse. Im ersten flag to flag Rennen seit 2017 wurde Jack Miller
zum überragenden Sieger.
Startplatz 1 und 2 für das Yamaha Werksteam
Das Qualifikationstraining stand ganz im Zeichen von sehr wechselhaften und nicht einfachen Streckenbedingungen. Für die erste Überraschung sorgte Apriliapilot
Lorenzo Savadori der bislang im Rahmen der WM noch nicht in Erscheinung treten konnte, in Q1 jedoch überraschend der Schnellste war und damit den Einzug der besten 12 Fahrer in Q2 schaffte. Auch der
Halbbruder von Valentino Rossi, Luca Marini / Ducati , schaffte diese Hürde und stand damit unter den besten Zwölf. Doch damit war für die beiden Rookies auch das Maximum erreicht. Als die letzte der
15 Minuten von Q2 anbrach waren es die bekannten Protagonisten die die besten Startplätze unter sich ausfuhren. Bis 50 Sekunden vor Schluss bestand die erste Startreihe mit Marc Marquez, Takaaki
Nakagami und Pol Espargaro exklusiv aus Hondafahrern bevor dann das Yamaha Werksduo mit Fabio Quartararo und Maverick Vinales der Hondatruppe die Show stahl und die Plätze 1 und 2 belegte.
Jerez-Sieger Jack Miller folgte auf Startplatz 3, auch Franco Morbidelli /Yamaha und Johan Zarco/Ducati konnten sich noch vor Marquez mit der schnellsten Honda platzieren.
Motorradwechsel nach Regenschauer
Vom Start weg schoss der Sieger des letzten Rennens, Jack Miller, auf seiner Ducati in Front, gefolgt vom Yamahduo Quartararo und Vinales sowie der Honda von
Marquez. Als nach wenigen Runden der erwartete Regenschauer über der Strecke niederging war es der 6-fache Weltmeister Marc Marquez der seine ganze Klasse zeigte und die Führung übernahm. Als dann
die Streckenposten die weißen Flaggen schwenkten und somit den Motorradwechsel im sog. flag to flag Modus freigaben bog das komplette Feld in die Boxengasse ab um auf die Machinen zu wechseln die
mittlerweile von den Mechanikern mit Regenreifen ausgerüstet worden waren. Wieder war es Marquez der vor Miller, Quartararo und Vinales auf die Strecke kam. Doch wieder einmal ging das Temperament
des Honda Werksfahrers mit ihm durch. Beim Versuch den Konkurrenten davonzufahren kam der Spanier zu Fall und fiel auf Rang 18 zurück.
Miller behält die Nerven und holt 2. Grand Prix Sieg in Folge
Jetzt war es Ducatipilot Jack Miller der dem Rennen seinen Stempel aufdrückte. In Runde 11 übernahm der Australier die Führung von Quartararo und Nakagami und surfte
mit seiner GP21 gekonnt um die stellenweise feuchte und rutschige Piste. Diese Verhältnisse nutzensowohl Johan Zarco als auch Danilo Petrucci für sich. Beide Fahrer gelten als ausgemachte
Regenspezialisten und so war es nicht allzu verwunderlich dass die orangefarbene KTM von Vorjahressieger Petrucci und die Pramac Ducati von Zarco wenige Runden vor Schluss in den top five
auftauchten. Ein starkes Finish brachte Zarco als Zweiten noch vor seinen Landsmann Quartararo der Dritter wurde. Danilo Petrucci brachte einen starken 5. Platz hinter dem viertplatzierten, Francesco
Bagnaia/Ducati, sicher nach Hause und sorgte damit für das beste Ergebnis für KTM bei diesem Rennen.
Ganz vorne aber strahlte Jack Miller nach seinem insgesamt 3. Erfolg in der MotoGP und
der Erkenntnis dass es sich langsam aber sicher zu einem ernsten WM – Kandidaten dür 2021 entwickelt.
Text : Hartmut Reuschel