MotoGP – Qatar
Beim Auftakt zur diesjährigen Motorradweltmeisterschaft mit dem mittlerweile schon traditionellen Nachtrennen in der
Wüste von Qatar wurden die Erkenntnisse der Testfahrten grösstenteils bestätigt. Ein starker Jorge Lorenzo mit seiner Yamaha M1 hat trotz der massiven Neuerungen in Form des neuen Reifenherstellers
Michelin und der Einheitselektronik zur Steuerung des Motormanagements die Situation voll unter Kontrolle und hat von der Pole Position aus mit dem Sieg den ersten Schritt zu einer erfolgreichen
Titelverteidigung gemacht .
Ducati ist zurück im Kreis der Sieganwärter, auch diese bei den Test zu erkennende Tatsache hat sich beim Auftakt – Grand Prix bestätigt . Allerdings wäre es für die Roten aus Bologna hilfreich wenn
ihre Piloten Dovizioso und Iannone gegenseitig mehr Einigkeit zeigen und ihre Zweikämpfe etwas ruhiger angehen würden . Der Sturz von Iannone ist zweifelsfrei auf ein zu hartes pushen gegenüber
seinem Markenkollegen zu erklären .
Erkenntnis Nummer drei ist die Tatsache dass Exweltmeister Marc Marquez und Honda noch nicht in Schlagdistanz zu Lorenzo sind . Dabei geht es wohl in erster Linie um die Fahrbarkeit des
Hondamotors die mit der neuen , für alle Teilnehmer gleichen Motoreinheitselektronik , ( noch ) nicht nach den Wünschen des Draufgängers hergestellt werden konnte .
Und Rossi ? Der Doktor hat all seine Erfahrung und Cleverness eingesetzt um einen 4. Platz und 13 Punkte aus der Wüste mitzunehmen . Allerdings war beim Rennen deutlich zu sehen dass Mr. MotoGP zur
Spitze die entscheidenten 1 – 2 Zehntelsekunden fehlen .
Stefan Bradl , der den Qatar-GP bereits im Vorfeld zur Testfahrt für die brandneue Aprilia deklarierte konnte nach schwierigem Training dann im Rennen erstaunlich gut mithalten bevor er in Runde 12
stürzte und das Rennen unverletzt beenden musste .
Text : Hartmut Reuschel Bild : moto-foto