MotoGP Valencia - Doppelsieg für Aprilia !

Der noch offene Titel in der Moto2 ging in Valencia an Diego Moreira aus Brasilien                                                                              Bild: moto-foto

Spanien ist das Maß der Dinge in der Motorradweltmeisterschaft. Das große Finale in Valencia war nach Barcelona, Jerez und Aragon der 4. Grand Prix der im Rahmen der Motorradweltmeisterschaft auf der iberischen Halbinsel 2025 veranstaltet wurde. Zudem kommt der Champion in der Königsklasse MotoGP mit Marc Marquez ebenso aus Spanien wie auch der Vizeweltmeister, Marcs Bruder Alex. Und auch in den Nachwuchsklassen Moto3 und Moto2 wird spanisch gesprochen. Moto3 - Weltmeister Jose Rueda ist ebenso ein ein Landsmann der Marquezbrüder wie auch der Vizeweltmeister der Moto2, Manuel Gonzales. Deutlich wurde diese spanische Vormachtstellung auch beim letzten Lauf dieser Saison in Valencia. Obwohl schon beinahe alle Titelentscheidungen dieser Saison bereits vor dem Finale gefallen waren – lediglich in der Moto2 war der Titel noch nicht zwischen Manuel Gonzales und Diogo Moreira entschieden – waren die Tickets am Circuit Ricardo Tormo ausverkauft womit über 200.000 Fans das Saisonfinale live miterlebten. Im Sprintrennen am Samstag Nachmittag wurde dann auf den Tribünen kräftig gefeiert denn mit Alex Marquez gewann einer der Ihren das kurze Rennen über 13 Runden. Polesetter Marco Bezzecchi verhaute den Start mit seiner Aprilia komplett und lag bereits nach wenigen Runden nur auf Platz 6 da A. Marquez, Acosta, R.Fernandez, Di Giannantonio und Quartararo an der RS-GP vorbeiziehen konnten. Erst spät fand der Italiener seinen Rhythmus, konnte jedoch nur noch auf Platz 5 vorfahren. Vor ihm überquerten R. Fernandez (4.), Di Giannantonio (3.) und Acosta (2.) in einen eher ereignisarmen Rennen die Ziellinie. Die sah auch Jorge Martin. Der Weltmeister, inzwischen ja seit Motegi von Marc Marquez abgelöst, beendete in Valencia eine desaströse Saison die geprägt war von Stürzen und langen verletzungsbedingten Pausen. 30 der insgesamt 44 Rennen – 22 Sprintrennen und 22 Grand Prix – musste der Weltmeister von 2024 pausieren. Er wird mit Aprilia im kommenden Jahr einen kompletten Neustart hinlegen müssen. Das er dazu ein konkurrenzfähiges Motorrad hat stellte Teamkollege Marco Bezzecchi in Valencia eindrucksvoll unter Beweis. Der aus Rimini stammende Aprilia Werkspilot zelebrierte in den 27 Runden einen lupenreinen Start / Zielsieg und gewann damit nicht nur seinen 4. Grand Prix 2025, er sicherte sich auch Platz 3 in der WM-Tabelle hinter den Marquezbrüdern Marc und Alex. Mit Raul Fernandez schaffte Aprilia sogar einen Doppelsieg vor Fabio Di Giannantonio der für den Branchenprimus Ducati eine GP25 auf das Podest fahren konnte. Die Gresini Truppe mit Fermin Aldeguer Vizechampion Alex Marquez landete dahinter auf den Plätzen 4 und 5. Für Francesco Bagnaia ging dagegen eine unglückliche Saison in Spanien zu Ende. Die Pleiten, Pech und Pannensaison fand bereits wenige Augenblicke nach dem Start für den Italiener ihr Ende als er von Hondafahrer Johann Zarco abgeschossen wurde und mitsamt seiner Ducati im Kiesbett landete. KTM setzte ein starkes Ausrufezeichen zum Schluß. Mit Pedro Acosta (4.), Brad Binder ( 8.) und Enea Bastianini (10.) schafften es 3 Maschinen aus Mattighofen in die Top Ten. Dort landete mit Jack Miller die beste Yamaha auf Platz 9, zwei Plätze hinter dem schnellsten Hondapiloten Luca Marini der Platz 7 einfahren konnte. Am kommenden Dienstag wird dann bereits die Saison 2026 eingeläutet indem die MotoGP Piloten das Rennjahr 2025 in Valencia mit den letzten offiziellen Testfahrten in diesem Jahr beschließen.

 

Hartmut Reuschel

 

 

 

MotoGP - Portimao  Sprintsieg für Alex Marquez,                                                           Grand Prix Sieg für Marco Bezzecchi              

Alex Marquez holt sich den Spritsieg am Samstag       Bild: moto-foto

Endspurt in der MotoGP

Die Motorradweltmeisterschaft 2025 befindet sich auf der Zielgeraden. Zu den letzten beiden Saisonrennen geht es für Teams und Piloten auf die iberischen Halbinsel. Zunächst nach Portimao an der portugiesischen Algarve bevor dann eine Woche später in Valencia mit dem 22. Grand Prix in diesem Jahr die Saison 2025 beendet werden wird. Da mit den Marquez - Brüdern Marc und Alex sowohl der Welt als auch der Vizeweltmeister bereits feststehen und die Spannung um den WM-Titelkampf somit fehlt stand eine andere Personalie in Portugal dafür im Focus – Nicolo Bulega. Der Ducatipilot, der sich mit Toprak Razgatlioglu über die gesamte Saison in der Superbike-WM einen harten Kampf um den Titel geliefert hat vertrat den verletzten Marc Marquez im Ducati Werksteam und feierte damit vor seinem ärgsten Widersacher bei den Superbikes sein MotoGP Debut. Razgatlioglu wiederum wird ja erst bei den offiziellen Testfahrten im Anschluss an den Valencia Grand Prix in einer Woche seinen Einstand in der Königsklasse im Prima Pramac Yamaha Team geben.

Nicolo Bulega gibt sein Debut

Doch der Superbike Vizeweltmeister hatte in Portimao Pech. Die für einen Neuling so wichtigen Trainingssessions fanden teilweise auf feuchter Piste statt sodass eine optimale Abstimmung der GP26 zunächst nicht möglich war. Zudem hatte Bulega, wie vor ihm alle anderen Umsteiger in die Königsklasse auch, die üblichen Umstellungsschwierigkeiten. Neben der brachialen Leistung von ca. 300 PS eines MotoGP Bikes sind es vor allem die technischen Raffinessen wie z.B. das absenkbare Fahrwerk, das es in anderen Rennklassen nicht gibt und das von den Piloten erst antizipiert werden muss. Im Training qualifizierte sich Bulega in Abwesenheit der verletzten Marc Marquez, Maverick Vinales, Jorge Martin und Raul Fernandez als 18. von 21 Piloten, im Sprintrennen war nach 4 Runden Schluss als das Vorderrad der Ducati in einer Kurve schlagartig wegrutschte und Fahrer wie Maschine ins Kiesbett stürzten. Dafür lieferte im Sprintrennen ein Trio, bestehend aus Pedro Acosta, Alex Marquez und Maro Bezzecchi, eine tolle Show um den vorletzten Sprintsieg dieser Saison. Insbesondere Acosta und Marquez duellierten sich rundenlang um den Sieg den letztlich Gresinipilot Alex Marquez mit 0,12 Sekunden Vorsprung vor der KTM seines Landsmanns Acosta und 0,6 Sekunden vor Apriliafahrer Marco Bezzecchi sicherstellen konnte.

Souveräner Marco Bezzecchi gewinnt den Grand Prix

Im Grand Prix waren es dann wieder diese Drei die vorneweg fahren konnten und die Podestplätze unter sich ausmachten. Doch im Gegensatz zum Sprintrennen waren die Positionen bereits in Runde 3 bezogen und ab Runde 5 war der Abstand innerhalb des Spitzentrios so groß dass von Spannung nicht mehr die rede sein konnte. Souverän und gleichmäßig wie das berühmte Schweizer Uhrwerk drehte Bezzecchi in Führung liegend seine Runden und brachte nach 25 Umläufen seinen 5. MotoGP - Sieg über die Ziellinie. Damit ist ihm der 3. Platz im WM-Klassement kaum noch zu nehmen was für Aprilia als großer Erfolg gewertet werden muss. Zweiter wurde Alex Marquez und guter Dritter Pedro Acosta der zusammen mit Brad Binder (5.) und Vinales Ersatzfahrer Pol Espargaro (10.) 3 KTM´s in die Top Ten bringen konnte. Während Francesco Bagnaia seine Ducati wieder einmal im Kiesbett versenkte und punktelos blieb holten die Rookies Fermin Aldegeur mit Platz 4 und Ai Ogura / Aprilia mit Platz 7 erneut sehr gute Platzierungen. Auf Platz 15 landete schließlich Nicolo Bulega der damit noch einen WM Punkt bei seinem Debut in der Königsklasse ergattern konnte. Er musste anerkennen dass in Sachen Leistungsstärke von Piloten und Maschinen zwischen den Superbikes und den MotoGP-Geschossen doch ein größerer Unterschied besteht als zunächst gedacht.

 

Hartmut Reuschel