MotoGP Malaysia - Alex Marquez holt den Vize-WM Titel

Familie Marquez stellt mit Alex auch den Vizeweltmweister in der MotoGP !                                                  Bild: moto - foto 

Der Weltmeister fällt für den Rest der Saison aus:
Das letzte der 4 Überseerennen, bevor die MotoGP zum Saisonfinale nach Europa zurückkehrt, fand in Malaysia statt.Auf dem Sepang International Circuit vor den Toren von Kuala Lumpur ging es zwar noch um die Vize- Weltmeisterschaft, doch auf Grund des komfortablen Punktevorsprungs von Alex Marquez war die Anspannung der Beteiligten doch eher übersichtlich. Andere Themen fanden im Vorfeld mehr Interesse. So das verletzungsbedingte Saisonaus von Weltmeister Marc Marquez und die Frage wer ihn wohl bei den letzten beiden Rennen in Portugal und Spanien ersetzen wird. Hoch gehandelt wurde Superbike Vizeweltmeister Nicolo Bulega der damit noch vor seinem großen Rivalen Toprak Razgatlioglu in der Königsklasse zum Einsatz kommen würde. Ein weiteres Thema war natürlich Francesco Bagnaia. Seine Ergebnisse in den bisherigen Überseerennen reichten vom Grand Prix Sieg in Japan bis hin zum letzten Platz in Indonesien !
 
Bagnaia findet wieder in die Spur:
In Malaysia lief es für den 2-fachen Weltmeister dann zu Beginn jedoch wieder besser. Das Sprintrennen konnte er von der Pole Position aus in Angriff nehmen und über die 10 Runden gab sich der Ducati Werkspilot dann auch keine Blöße. Er gewann souverän vor Alex Marquez der sich  damit seine Vizeweltmeisterschaft sichern konnte. Neben dem Titel des Vizeweltmeisters konnte in der Gresinibox auch noch der Titel des besten Privatteams sowie des besten Neulings in der MotoGP mit Fermin Aldeguer gefeiert werden. Allerdings musste Aldeguer nach dem Sprintrennen eine bittere Pille schlucken. Zunächst auf Platz 3 abgewunken wurde der Spanier nach dem Rennen auf Grund eines Verstoßes gegen die geltenden Regeln was den Reifenluftdruck angeht mit einer Zeitstrafe belegt, der für den Rookie of the year einen Rückfall auf Platz 8 bedeutete. Mit Pedro Acosta rückte dami der schnellste KTM-Pilot auf Platz 3 nach.
 
Spanische Meisterschaft im Grand Prix von Malaysia:
Das Rennen auf der von Herrmann Thilke gebauten Rennstrecke 
brachte dann für Baganaia wieder ein enttäuschendes Ergebnis. Schon kurz nach dem Start wurde er von Alex Marquez 
überholt, danach war er in ein rundenlanges Duell um Platz 2 mit KTM-Mann  Pedro Acosta verwickelt. Während sich Marquez leicht absetzen konnte liess Youngster Acosta nicht nach, setzte mehrere Überholversuche ehe er in Runde 12 die rote Ducati mit der #63 überholen konnte. Bagnaia setzte zwar energisch nach, kam ab er nicht mehr in eine günstige Angriffsposition und musste dann in Runde 15 einen technischen Defekt an seiner GP25 hinnehmen die ihn zur Aufgabe zwang. Während in der Ducatibox die Tore sofort geschlossen und die Analyse des Ausfalls durchgeführt wurde erhellten sich einige Meter weiter bei Honda die Gesichter. Joan Mir, der Tags zuvor eine gute Platzierung im Sprint durch einen Sturz vergab, übernahm Platz 3 von Bagnaia und brachte diesen unerwarteten Podestplatz für Honda auch sicher ins Ziel. Mit Marquez, Acosta und Mir standen damit 3 Spanier auf dem 
Siegerpodest der höchsten Motorrad Rennsportklasse - nicht zum ersten Mal in dieser Saison! Zudem sicherte sich das Brüderpaar Marc und Alex Marquez die WM und Vize-WM Titel in der MotoGP - ein Novum in 76 Jahren Motorradweltmeisterschaft.
 
Hartmut Reuschel

MotoGP Australien - Miller stark im Sprint, Ferndandez gewinnt den Grand Prix

1. Startreihe und 4. im Sprint - Jack Miller / Pramac Yamaha   Bild:moto-foto

Premierensieg für Raul Fernandez

Während also in Jerez der Weltmeister gefeiert wurde gab es im fernen Australien im Sprintrennen eine historisches Ergebnis. Das hatte zwar nicht die Tragweite einer WM-Entscheidung - die war ja bereits zu Gunsten von Marc Marquez in Motegi gefallen - liess aber doch aufhorchen. Das kleinste Werksteam in der MotoGP - Aprilia Racing - konnte mit Werkspilot Marco Bezzecchi und Raul Fernandez vom Kundenteam Trackhouse MotoGP einen sauberen Doppelsieg vor KTM-Pilot Pedro Acosta feiern. Starker vierter wurde Jack Miller der zusammen mit Fabio Quartararo und Marco Bezzecchi aus Startreihe 1 ins Rennen ging. Das hochdekorierte Ducati Werksteam ging dagegen völlig unter und belegte die beiden letzten (!) Plätze. Konnte man von Ducati - Testpilot Michele Pirro, der den verletzten Marc Marquez vertrat, nicht unbedingt mehr erwarten zeigte Exweltmeister Francesco Bagnaia wie bereits vor 2 Wochen in Indonesien eine desolate Leistung. Vorletzter mit 32 Sekunden Rückstand auf den Sieger sorgte für Kopfschütteln in der Ducatibox. Im Grand Prix wurde es nicht besser. Bagnaia schied 4 Runden vor Schluß durch Sturz aus, Michele Pirro landete auf dem 18. und damit letzten Platz. Ganz vorne gab es mit Raul Fernandez einen neuen Grand Prix Sieger. Der Spanier holte sich, nachdem der führende Marco Bezzecchi durch einer Long Lap Penalty-Strafe die Führung abgeben musste, in einer souveränen Solofahrt seinen Premierensieg in der MotoGP und sorgte zusammen mit Bezzecchi, der es noch auf Platz 3 schaffte, für große Freude bei Aprilia. Dazwischen landete Fabio Di Giannantonio mit der Ducati aus dem Rennstall von Valentino Rossi auf Platz 2.

 

Text: Hartmut Reuschel

Bild: moto - foto

MotoGP Mandalika - Marc Marquez verletzt, Aldeguer gewinnt

Fermin Aldeguer gewinnt seinen ersten MotoGP-Grand Prix in Mandalika auf der Gresini Ducati                                Bild: moto-foto

Nur eine Woche nach den Triumph von Motegi/Japan mit dem WM-Titel für Marc Marquez und den Siegen im Sprint und im Grand Prix durch Francesco Bagnaia musste das Ducati Werksteam in Indonesien eine herbe Schlappe hinnehmen. Zusätzlich verletzte sich Marc Marquez. Dafür konnte das Ducati Kundenteam Team Gresini Racing für den Klassenprimus aus Bologna die Kohlen aus dem Feuer holen.

 

Ducati patzt im Training:

Nach der Titelentscheidung vor einer Woche im japanischen Motegi zu Gunsten von Marc Marquez ging es für die MotoGP-Asse zum 18. Rennen der laufenden Saison nach Indonesien. Der Pertamina Mandalika Circuit, herrlich gelegen inmitten der Ferieninsel Lombok im indischen Ozean, sah jedoch nur 19 Piloten der schnellsten Motorradklasse der Welt am Start. Mit Vorjahressieger Jorge Martin, seit letzter Woche Exweltmeister, und Ai Ogura fehlten gleich 2 Aprilia-Piloten verletzungsbedingt. Maverick Vinales / KTM nahm zwar das Training auf, bei Sprint und Grand Prix war der Spanier dann jedoch nicht am Start. Aprilia Pilot Marco Bezzecchi in trumpfte in den Trainingsessions am Freitag auf und holte sich den Titel des Tagesschnellsten, gefolgt von Fermin Aldeguer/Gresini-Ducati und Pedro Acosta/KTM. Der neue Weltmeister, Marc Marquez, erlebte ebenso wie Teamkollege Francesco Bagnaia, der Sieger von Motegi, einen Tag zum vergessen. Marquez stürzte gleich zweimal mit seiner GP25 und beendete das Training auf Platz 11, Bagnaia wurde von den in Motegi endlich gelöst geglaubten Fahrwerksproblemen wieder eingeholt und endete auf Platz 17. Somit mussten beide Ducati Werkspiloten am Samstag in das Q1, in der Hoffnung sich als Zeitschnellste für Q2 zu qualifizieren um für eine gute Startposition kämpfen zu können. Doch das Ducati Werksteam blieb auch am Samstag weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Zwar schaffte M.Marquez den Sprung ins Q2, erreichte dort aber nur Startplatz 9. Aus der vorletzten Startreihe musste dagegen Bagnaia mit der zweiten Werksducati ins Sprintrennen starten.

 

Aprilia dominiert im Qualifying und Sprintrennen:

Der schnellste Mann des Wochenendes saß auf einer schwarz lackierten Maschine – Marco Bezzecchi und die Aprilia RS-GP waren in Mandalika das Maß der Dinge. Schnellste Paarung in allen Trainingssitzungen, Pole Position und Sieg im Sprintrennen - dazu noch Platz 3 für die privat eingesetzte Aprilia vom Trackhouse Racing Team mit Raul Fernandez! Das Ducati Werksteam musste als Platzhirsch Federn lassen. Während Rookie Fermin Aldeguer Platz 2 im Sprint für das Gresini Team auf der Ducati GP24 vor Teamkollege Alex Marquez holte landete Marc Marquez auf einem für ihn sehr ungewöhnlichen 6. Platz. Vor ihm platzierte sich noch die HRC-Honda von Joan Mir auf Rang 5. Im Parc Ferme strahlte Marco Bezzecchi mit Teamchef Massimo Rivola um die Wette und das nicht ohne Grund. Denn der Italiener hatte von der Pole Position aus einen miserablen Start, fiel bis auf Position 8 zurück und musste sich dann mühevoll wieder nach vorn arbeiten. Erst wenige Kurven vor dem Ziel konnte er an Fermin Aldeguer vorbeigehen um mit 0.157 Sekunden Vorsprung den Sprint doch noch gewinnen zu können.

 

Marc Marquez verletzt sich, Rookie Aldeguer gewinnt den Grand Prix:

Als die Lampen der Startampel erloschen gingen 19 Piloten auf die 27 Rudendistanz – Martin, Ogura und Vinales waren wegen Verletzungen nicht am Start. Nach 2 Kurven waren es nur noch 17 Fahrer die um den Sieg und WM-Punkte kämpften. Marco Bezzecchi hatte wie schon am Vortag einen schlechten Start, wollte in Kurve 2 möglichst schnell zu den Führenden aufschließen und kollidierte dabei mit dem frisch gekürten Weltmeister Marc Marquez. Beide Piloten kamen zu Fall wobei sich Marquez im Schulterbereich verletzte während Bezzecchi das ganze ohne größere Blessuren überstand. Nach dem Ausfall des Trainingsschnellsten und des Weltmeisters entwickelte sich ein hoch interessantes Rennen in dem Fermin Aldeguer, Pedro Acosta, Raul Fernandez und Alex Marquez zusammen mit AlexRins und Luca Marini die Hauptrollen spielten. Nachdem Aldeguer in Runde 6 die Führung übernehmen und sich sofort etwas absetzen konnte gab es zwischen den anderen Piloten zahlreiche Positionskämpfe und Überholmanöver. Erst als 6 Runden vor Schluß Yamahapilot Alex Rins mit nachlassenden Reifen aus dem Führungspulk ausschied festigten sich die Positionen. Hinter einem überglücklichen Fermin Aldeguer, der seinen ersten MotoGP-Sieg sichtlich genoss schossen in der Reihenfolge Acosta (2.), A.Marquez (3.), Binder (4.), Marini (5.) und Fernandez (6.) die Verfolger über die Ziellinie. Die sah Francesco Bagnaia in Indonesien nicht. Nach einem Sturz in Runde 8 gab der Exweltmeister an letzter Stelle liegend entnervt das Rennen auf.

 

Hartmut Reuschel